Genetic variation and reproduction system of Austrocedrus chilensis (D.Don) FLORIN et BOUTEJE, a cypress endemic to the Andean-Patagonian Forest : Dissertation, Georg-August-University. Faculty of Forest Sciences and Forest Ecology
"Ciprés de la Cordillera" (Austrocedrus chilensis (D. Don) Florin et Boutelje) ist ein diözischer immergrüner Baum, der endemisch in subantarktischen Wäldern vorkommt. Er gehört zur Familie der Cupressaceae und ist die wichtigste heimische Konifere der gemäßigten Wälder Argentiniens. Seine natürliche Verbreitung verläuft entlang eines schmalen Streifens parallel zur Kordillere der Anden von 32°39' S in Chile bis 43°35' S in Argentinien. Im argentinischen Nordpatagonien gewinnt der Baum an Bedeutung. Trotz einer Ausdehnung seines Verbreitungsgebietes über mehr als 10 Breitengrade wird er als endemische Art betrachtet. Dies geschieht vor allem aufgrund des fragmentarischen Charakters seiner Wälder, die ein Gesamtgebiet von etwa 150.000 ha in Argentinien und weitere 45.000 ha in Chile besiedeln. A. chilensis bildet in Abhängigkeit eines Niederschlagsgradienten (der Niederschlag nimmt von Westen nach Osten stark ab) in Argentinien drei Waldtypen aus: 1) Mischwälder mit Nothofagus spp. in Gebieten, in denen der durchschnittliche Jahresniederschlag 1.600 mm übersteigt, 2) geschlossene Wälder mit Reinbeständen in Gebieten mit einem Jahres-Mittel zwischen 1.600 mm 900 mm, und 3) Randwälder mit einem Jahres-Mittel von 900 mm bis 600 mm Niederschlag. In Gebieten mit einem mittleren Niederschlag, der nur etwa 300 mm pro Jahr erreicht, findet man auch noch einen extremen Marginaltyp. Dieser vierte Waldtyp setzt sich aus kleinen, isolierten Gruppen verstreuter Individuen zusammen, die vor allem auf exponierten Felsstandorten der Steppe vorkommen. Über die vorhandenen Informationen zur Entwicklungsgeschichte dieser Art wird ein Überblick gegeben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Einfluss von Ereignissen während der Vereisung auf die Verbreitung der Art. Erst Kenntnisse über Ausmaß und Verteilung der genetischen Variation und über das Reproduktionssystem der "Ciprés de la Cordillera" ermöglichen gezieltere praktische Entscheidungen bezüglich zukünftiger Schutz- und Züchtungs-Strategien für diese Art. Die Voraussetzung hierfür zu schaffen ist eines der Hauptziele der vorliegenden Dissertation.