Die Kooperation in forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen : Eine Untersuchung am Beispiel der Forstbetriebsgemeinschaften in Baden-Württemberg : Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Forstwissenschaftliche Fakultät
Die vorliegende Untersuchung "Entwicklungsmöglichkeiten von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen in Baden-Württemberg" beschäftigt sich vor allem mit der organisatorischen Weiterentwicklung dieser Zusammenschlüsse. Dabei wurden die Zusammenschlüsse als Organisationen definiert, die die grundsätzliche Fähigkeit zur Weiterentwicklung besitzen und im Anhalt an den situativen Ansatz der Organisationstheorien aus mehreren von einander abhängigen Elementen bestehen. Das Zusammenspiel dieser Elemente wird als die Situation der Organisation bezeichnet. Frühere Untersuchungen zeigten, daß der wirtschaftliche Erfolg der Zusammenschlüsse maßgeblich von deren Größe abhängt. Der Begriff "Größe" umfaßt dabei sowohl die Zahl der Mitglieder als auch die Flächenausstattung. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, daß eine rationelle und effiziente Bewirtschaftung der angeschlossenen Waldflächen von der Zahl der kooperierenden Miglieder abhängt. Die grundlegende Voraussetzung für eine Weiterentwicklung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen bildet damit das Kooperationsverhalten der Mitglieder. Für die Untersuchung wird daher die Zusammenarbeit bzw. die Kooperationsbereitschaft der Organisationsmitglieder als zentrales Situationselement identifiziert, das wiederum von verschiedenen, durch die Organisation veränderbaren Faktoren abhängt. Die zentralen Hypothesen der Untersuchung fokussieren aus diesem Grund auf kooperationstheoretische Aussagen, die eine Bereitschaft zur Kooperation allgemein in Abhängigkeit von den Kosten-Nutzen-Abwägungen der betroffenen Personen sehen und darüber hinaus die Bedeutung der Kommunikation für die Kooperation hervorheben. Überdies wird in der vorliegenden Untersuchung davon ausgegangen, daß auch die betriebliche bzw. betriebsstrukturelle und die soziale Situation der Mitglieder einen möglichen Einfluß auf deren Bereitschaft zur Kooperation hat. Für die Untersuchung ergibt sich daraus zunächst die Notwendigkeit zur Erfassung der zusammenschlußinternen Prozesse, um vorhandene Kooperationsanreize für die Organisationsmitglieder identifizieren zu können. Als Kooperationsanreize werden dabei die Gestaltungselemente der Zusammenschlüsse, d.h. die für die Mitglieder angebotenen Leistungen im Bereich der Forstwirtschaft gesehen. Die Erhebung der organisationsinternen Handlungsabläufe erfolgt durch qualitative Interviews mit Geschäftsführern von Forstbetriebsgemeinschaften (FBGen) in Baden-Württemberg und durch die Auswertung entsprechender Literatur über das Zusammenschlußwesen.