Über den Einfluß von Antitranspirantien und Wurzelfrischhaltemitteln auf den CO2- Gaswechsel und der Transpiration junger Fichten, Zirben und Lärchen : Dissertation
Die beschriebenen Versuche wurden im Rahmen des Arbeitsprogrammes der FBVA, Außenstelle für subalpine Waldforschung, vom Oktober 1968 bis April 1971 durchgeführt. Sie sollten die Auswirkungen von Sproßschutzpräparaten (Antitranspirantien) und von Wurzelfrischhaltemitteln auf die Transpiration und auf den CO2-Gaswechsel junger Koniferen (Fichte, Zirbe und Lärche) zunächst im Labor abklären. Weiters sollten die Laborbefunde in der Praxis überprüft werden, indem die Wirksamkeit der verdunstungshemmenden Chemikalien für den Anwuchserfolg von jungen Forstpflanzen auf einem 1800 m hoch gelegenen Südhang im Aufforstungsgebiet Haggen (Sellraintal) getestet wurde. Insbesondere war zu prüfen, welches Schutzpräparat für den Praktiker die größten Vorteile biete. Die Versuchspflanzen (Fichte, Zirbe und Lärche) stammten alle aus den Forstgärten. Kurz vor jeder Versuchsreihe brachten wir die jungen Bäumchen ins Labor, behandelten sie dort mit den entsprechenden Schutzpräparaten und untersuchten dann einige Wochen lang ihren Gaswechsel (Photosynthese, Dunkelatmung und Transpiration) oder Wassergehalt. Bei den Gaswechselmessungen benutzten wir nur vertopfte Pflanzen, während bei den Wassergehaltsbestimmungen nur abgeschnittene Bäumchen in Frage kamen. Zu den verschiedenen Aufforstungsterminen wurden die Pflanzen ausgehoben, behandelt (ausgetrocknet) und dann noch am selben oder nächsten Tage auf dem Haggener Südhang (1800 m) eingebracht. Die Ausfälle bzw. die gesunden Pflanzen wurden im darauffolgenden Jahre ausgezählt. Von den beiden zu prüfenden Sproßschutzmitteln erwies sich Alginure Flüssig Schutzspray sowohl gaswechselphysiologisch als auch im Gelände beinahe als wirkungslos, während Silvaplast den Gasaustausch stark herabsetzte. Eine zweimalige Tauchung der Pflanzen in Silvaplast schränkte den Gaswechsel noch mehr ein als eine einmalige Behandlung. Die Wirkung die die Haftdauer des Silvaplastes nahm vom April bis Oktober stark zu, wobei die drei Holzarten ganz unterschiedlich auf das Antitranspirant reagierten. Der Gaswechsel der Fichte wurde am meisten und jener der Zirben am wenigsten eingeschränkt. Die Lärche nahm in dieser Hinsicht eine Mittelstellung ein. Bei der Zirbe, deren Gaswechsel am wenigsten stark gedrosselt wurd, bewirkte das Silvaplast, daß die Transpiration mehr gedrosselt wurde als die Photosynthese, d.h., die behandelten Pflanzen gingen mit dem Wasser am ökonomischsten um. Bei der Lärche und Fichte trat dieser Fall meistens erst 15-30 Tage nach der Tauchung ein. Für alle drei Holzarten erwies sich der Hochsommer und vor allem der Herbst als günstigster Anwendungszeitpunkt. UV-Strahlung und starker Regen zerstörten den Plastikbelag weitgehend bzw. wuschen ihn ab. Durch Zusatz von Haftmittel "Rapidnetzer" konnte der Silvaplastbelag regenfester und gleichzeitg wirkungsvoller gemacht werden, ohnen den Assimilations-Transpirationsquotienten zu vermindern. Die Neuentwicklung des gegen Regen resistenteren Silvaplastes PT ließ wenigstens bei der Fichte noch immer zu wünschen übrig. Es besteht aber die Möglichkeit, das Silvaplast weiter zu verbessern.
161.16 (Transpiration. Abgabe von Gasen) 232.412.6 (Behandlung mit Schutzmitteln) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914]) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge)