Zur Prüfung der Empfindlichkeit gegenüber Schwefeldioxid wurden Begasungsversuche mit 36 in Norddeutschland heimischen Moosarten durchgeführt. Nach Einwirkung von 6 unterschiedlichen Konzentrationen zwischen 0,5 und 5,5 mg SO2/mß bei Begasungszeiten von 9 h, 18 h, 24 h und 48 h erfolgte eine Bonitierung der sichtbaren Schäden über einen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen. Aufgrund der Ergebnisse wurde eine Empfindlichkeitseinstufung in 5 Gruppen vorgenommen. Die Resultate stimmten zum Teil mit Angaben aus der Literatur überein, es gab jedoch auch Abweichungen. Die Gründe dafür werden diskutiert. In einer zweiten Versuchsserie wurde an einigen ausgewählten Moosarten die Eignung der Aktivitätsänderung der sauren Phosphatase als objektiv meßbare Schadkriterium nach SO2-Belastung geprüft. Zur Anwendung kamen 6 SO2-Konzentrationen zwsichen 0,5 und 5,5 mg/mß bei einer Expositionszeit von 48 h. Mit Ausnahme der niedrigen SO2-Werte, die teilweise eine geringe Aktivierung des Enzyms bewirkten, trat bei steigender Belastung eine zunehmende Hemmung auf. In einem Langzeitversuch über 14 Tage konnte die Korrelation zwischen sichtbarer Schädigung und Enzymhemmung nachgewiesen werden. Sogenannte "unsichtbare" Immissionsschäden konnten mit Hilfe der Phosphataseuntersuchungen nicht festgestellt werden, da eine deutliche Beeinträchtigung der Enzymfunktion erst bei Auftreten von äußeren Schadsymptomen meßbar waren. Aufgrund der Ergebnisse ist zu folgen, daß sich die Aktivitätsänderung der sauren Phosphatase nur bedingt als Kriterium einer SO2-Schädigung an Moosen eignet.