Es wurde untersucht, in welchem Maße sich die Salztoleranz vorwiegend durch Meersalz geschädigter Buschbohnen und Tomaten nach der Behandlung mit dem pflanzenfremden Hemmstoff Chlorcholinchlorid (CCC) steigern läßt. Der Umfang des eingetretenen Schadens wurde hauptsächlich an der Höhe des Blattfrischertrags bzw. am Ausmaß der Blattgewebenekrosen gemessen. In weiteren Untersuchungen sollte ermittelt werden, ob die Schäden durch Chloridsalze, insbesondere durch NaCl, mehr auf die Toxizität des Anions oder das Kations zurückzuführen sind. Zu diesem Zweck wurden Blattbehandlungen durch Aufsprühen verschiedener Chlorid- und Sulfatsalze mit den Kationen Na+, K+, NH4+, Mg++ und Ca++ vorgenommen. Durch CCC wurde der Blattfrischertrag bei Buschbohnen auf mittelstark versalztem Boden durchschnittlich um ca. 55 %, auf stark versalztem Boden um ca. 32 % gesteigert. Nach der Blattbehandlung mit Meersalzlösung ergaben sich infolge der CCC-Behandlung im Gewächshaus um etwa 50 %, im Freiland um etwa 70 % höhere Blattfrischerträge. Der Fruchtertrag wurde nur in geringerem Ausmaß verbessert. Bei Tomaten, welche auch unter extrem starker Bodenversalzung, von geringem Blattfall abgesehen, keine Nekrosen an den Blättern zeigten, ergaben sich durch CCC nur geringfügige Veränderungen der Salztoleranz von weniger als 10 %. Dagegen wurde das Ausmaß der Nekrosen nach dem Aufsprühen verschiedener Chlorid- und Sulfatsalze unter dem Einfluß des CCC bei Tomaten durchschnittlich um ca. 72 %, bei Buschbohnenum etwa 46 % verringert. Als günstigste Anwendungsweise des Chlorcholinchlorids ergab sich eine einmalige Behandlung über den Boden im jugendlichen Zustand der Pflanzen bei nicht zu geringer Bewurzelung. Im Freiland erwies sich eine wiederholte Blattspritzung mit CCC als günstig. Das auf Salzböden stark reduzierte Knöllchenvorkommen der Buschbohnen wurde durch CCC nicht beeinflußt. Eine CCC-bedingte Verminderung in der Aufnahme der Schadsalze konnte nicht festgestellt werden; vielmehr wurden in den Trockensubstanzen der auf Salzböden gezogenen Buschbohnen häufig Steigerungen im Gehalt verschiedener Chloridsalze ermittelt. Die Untersuchungen zeigten ferner, daß das Ausmaß der nach der Blattbehandlung mit Salzlösungen aufgetretenen Schäden hauptsächlich von den Eigenschaften der Kationen abhängig ist.