Um für geschälte Bestände des untersuchten Betriebes eine künftige Aussage über den Fäulefortschritt zu bekommen und einen Wertverlust zu berechnen, wurden Grundlagen über Zusammehänge der Fäule mit Wundmerkmalen untersucht. Es sollte anhand von einfach zu messenden Größen die Wundfäule einfach feststellbar sein. Bei 95 Probestämmen wurden Untersuchungen hinsichtlich eines Zusammenhanges der Faullänge mit den verschiedenen Einflußgrößen durchgeführt. Von den Stämmen wurden neben einer genau vermessenen Hauptschäwunde, verschiedene Stammerkmale und Bestandeskenngrößen erhoben. Anhand von Stammscheiben konnten die Länge der Fäule, ihr Zersetzungsgrad, die Breite der Wunde zum Zeitpunkt der Schälung und ihr Alter beschrieben und gemessen werden. Der größte Zusammenhang mit der Faullänge ergibt sich aus einer Ausgleichsfunktion mit der Schälwundengröße. An einem alt-geschälten Stamm ist die Faullänge über die Wundlänge zu schätzen. Die Fäuleausdehnung bei frisch geschälten Fichten wird durch Hinzunahme der Schälwundenbreite besser erklärt. Bäume, die an Unterhängen stehen, haben eine geringere Fäuleausdehnung als andere, weil sich ihre wunde rascher überwallt. Denn bei überwallten Wunden wurde ein Anhalten des Fäulewachstums festgestellt. Deshalb stellt bei überwallten Wunden nicht ihr wirkliches Alter die Grundlage für eine Wachstumsfunktion, sondern die bis zur vollständigen Überwallung benötigte Zeit. Für die Berechnung des Wertverlustes mußten die Bäume als theoretisch-gesund und als faul ausgeformt und bewertet werden. Als Maß für den Verlust errechnet sich der Deckungsbeitragsquotient aus der Division DBfaul/DBgesund in Prozent. Unter der Annahme von Kosten und Preisen ergibt sich pro Efm ein DBQ(%), der von der Faullänge und der Höhe des Baumes abhängig ist. Da ein ungehemmtes Wachstum der Fäule mit dem Untersuchungsmaterial nicht nachweisbar war, kann eine Bestandesumwandlung aus Gründen der Wundfäule alleine nicht abgeleitet werden.