Die Aueböden liegen im Bereich der Aue, d.h. dem im Überschwemmungsgebiet der Flüsse liegenden Talboden. Die Aueböden werden periodisch vom Fluss überschwemmt. Sie sind dauernd vom Grundwasser beeinflusst. Profile von Auewaldböden des schweizerischen Mittellandes wurden beschrieben. Die untersuchten Auewaldböden liegen an Flussabschnitten mit Mittellaufcharakter. Die Körnung, der organische Kohlenstoff-, der Stickstoff- und Karbonatgehalt, das pH, die Austauschkapazität und die Austauschgarnitur wurden bestimmt; das Gefüge wurde mit Dünnschliffen, die Tonfraktion wurde mit Röntgenstrahlen und durch Differentialthermoanalyse untersucht. Alle untersuchten Auewaldböden sind geschichtet; die Schichten unterscheiden sich durch Körnung und Farbe. Die Feinerde aller untersuchten Böden ist reich an Karbonaten (14-42% CaCO3). Die Tonfraktion aller untersuchten Proben ist sehr ähnlich zusammengesetzt; sie enthälte Montmorillonit, Illit bzw. Glimmer, Chlorit, Quarz, Kalzit und z.T. etwas Kaolinit. Die Böden der verschiedenen Auewaldgesellschaften weisen charakteristische Unterschiede auf. Die Böden des Salicetum albo-fragilis liegen am wenigsten hoch über dem Fluss; sie werden am häufigsten und stärksten überschwemmt. Der Humushorizont ([A]-Horizont) ist sehr wenig entwickelt (org. C bis 2%, N bis 0,17%, Austauschkapazität bis etwa 13 mäq.). Der Humushorizont weist ein Primitivgefüge bis wenig entwickeltes Schwammgefüge auf. Die Böden des Equiseto-Alnetum liegen etwas höher. Der Humushorizont (A-Horizont) ist etwas stärker entwickelt (org. C bis 2,5%, N bis 0,2%, Austauschkapazität bis etwa 16 mäq.). Der Humushorizont weist ein mäßig entwickeltes Schwammgefüge auf. Die Böden des Fraxino-Ulmetum liegen am höchsten. Der Humushorizont (A-Horizont) ist am stärksten entwickelt (org. C bis 5,4%, N bis 0,44%, Austauschkapazität bis etwa 33 mäq.). Der Humushorizont weist ein gut entwickeltes Schwammgefüge auf. Schicht- und Horizontgrenzen werden allmählich vermischt. In den untersuchten Böden sind die Minerale außer den Karbonaten am Ort chemische kaum verwittert; die Fraxino-Ulmetum-Böden sind im Oberboden etwas entkarbonatet. Die Streue wird rasch abgebaut und mit dem mineralischen Material vermischt. Das C/N-Verhältnis in den Oberböden beträgt meist etwa 14; mit zunehmender Bodentiefe schwankt das C/N-Verhältnis in Auböden unter einem Salicetum albo-fragilis und Equiseto-Alnetum von Schicht zu Schicht unregelmäßig; in Aueböden unter einem Fraxino-Ulmetum und Pruno-Fraxinetum wird das C/N-Verhältnis mit zunehmender Bodentiefe kleiner. In den untersuchten Profilen gibt es zahlreiche rostrote bis braune Flecken, Röhren und horizontale Bänder. Sie enthalten mehr Eisen als die Umgebung. Die Salicetum-albo-fragilis-Profile, Equiseto-Alnetum- bzw. Fraxino-Ulmetum-Profile ähneln der Rambla, Borowina bzw. braunen Vega nach Kubiena (1953).