Die insbesondere von Å.S. Stenius untersuchten Abweichungen der Remissionen und Streukoeffizienten S von der aufgrund der Kubelka-Munk-Theorie zu fordernden Konstanz gegenüber veränderlichen Flächengewichten wurden an Laboratoriumblättern bestätigt, jedoch im Gegensatz zu früheren Untersuchungen nicht auf besondere Blatteigenschaften sondern ausschliesslich auf nicht mit den theoretischen Voraussetzungen übereinstimmende messtechnische Gegebenheiten zurückgeführt. Als Ursachen ergaben sich Abweichungn von der ideal diffusen Beleuchtung und ungenaue Messung des remittierten Gesamtlichtstromes, letztere als Folge der bei porigen Proben zu erwartenden ungleichmässigen, d.h. nicht kreis- bzw. kugelförmigen Indikatrix. Aus den Messwerten konnte für beide Faktoren ein zahlenmässiger Ausdruck abgeleitet werden. Durch geeignete Abänderung des ursprünglichen Messverfahrens wurde Übereinstimmung zwischen den Messresultaten und den Forderungen der Kubelka-Munk-Theorie erzielt, wobei die besten Ergebnisse bei Annahme einer absoluten Remission des MgO-Bezugsstandards von 99 % (bei 620 nm) erhalten wurden. Als Vertreter eines Laub- und eines Nadelholz-Zellstoffes wurden die optischen Eigenschaften von Buche und Fichte in Abhängigkeit von der Ausbeute, Mahlgrad, Raumgewicht und Blattgefüge untersucht. Eine Zwischenstellung hinsichtlich der vorhandenen Faserlängenverteilung bzw. der resultierenden Blattgefüge nahmen in gleicher Weise behandelte Fichtenholzproben mit künstlich gekürzten Fasern ein. An Buche wurde ein wahrscheinlich bei allen Laubhölzern anzutreffendes Opazitätsminimum im Ausbeutegebiet zwischen 52 und 55 % in Übereinstimmung mit den von Papierfestigkeitsprüfungen her bekannten Maxima ermittelt. Diese Eigenschaft ist offenbar unabhängig von den kürzeren Faserlängen der Buche, da ein entsprechendes Minimum an den Fichtenholz-Proben mit gekürzten Fasern nicht gefunden wurde, obgleich die Mahlresistenz bei letzteren deutlich dem Verhalten von Buche nahekommt und sich von jenem der Fichte mit ungekürzten Fasern entfernt. Die Faserverkürzung bei Fichte bewirkte ein Ansteigen der Streukoeffizienten bei niedrigen und mittleren Mahlgraden, ohne den Kurvenverlauf qualitativ wesentlich zu verändern. Die Messergebnisse lassen erkennen, dass wir Fichte gleich dichte und opake Blätter gleichen Mahlgrades aus Buche nur bei höheren Mahlgraden, ab etwa 60 °SR, gewonnen werden könne, d.h. erst nach Aufhebung der zwischen Fichten- und Buchenholzfasern bestehenden morphologischen Unterschiede. Ohne Beschränkung auf gleiche Mahlgrade liegt dieser bei Buche stets höher als bei Fichte.