In der vorliegenden Arbeit werden die Anbaugeschichte und standortsbedingten unterschiedlichen Entwicklung von Beständen, die aus Mischsaaten von Kieder, Fichte und Lärche im östlichen Knüllgebirge mit nach Norden und Osten vorgelagertem Bergland hervorgegangen sind, untersucht. Es zeichnen sich deutlich drei Anbauwellen dieser sogenannten "Kurhessischen Mischung" ab, die neben ihrer unterschiedlichen Motivation auch erhebliche waldbautechnische Unterschiede aufweisen. Dennoch war es möglich, die 2. und 3. Anbauwelle im Sinne der o.g. Zielsetzung auszuwerten. Dabei stellte sich heraus, daß die Saatmengen und Saatmengenanteile der drei Baumarten keinen Einfluss auf die heutige Kreisflächenzusammensetzung und damit den Bedeutungswert einer Baumart im Mischwald haben. Dagegen konnte die überragende Bedeutung des Klimakomplexes für das "Durchsetzungsvermögen" und die daraus resultierende Baumartenvertretung in der "Kurhessischen Mittschung" nachgewiesen werden. Die übrigen, außerklimatischen Standortsfaktoren spielen in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle, jedoch ließ sich zeigen, daß der Komplex des Bodenwasser- und Lufthaushaltes für die Konkurrenzkraft der Baumarten in der untersuchten Mischung allgemein von größerer Wichtigkeit ist als der Nährstoffhaushalt. Die Herausbildung von charakteristischen Bestandestypen, die je nach örtlichen Bedingungen variiert werden, ist vorwiegend auf die regionalklimatischen Bedingungen zurückzuführen.