Untersuchungen über die Ursachen des Ausbleibens einer hämocytären Abwehrreaktion der Puppen von Galleria mellonella L. gegen den Puppenparasiten Pimpla turionellae L. : Dissertation
Die Ergebnisse der Untersuchungen über die physiologische Abwehrreaktion von Schmetterlingspuppen gegen die Parasitierung durch die Ichneumonide Pimpla turionellae - einer als Puppenparasit verschiedener forstlich schädlicher Schmetterlingsarten bekannten Schlupfwespe - können folgendermaßen zusammengefaßt werden. Die als Ersatzwirt verwendeten Puppen von Galleria mellonella reagieren auf künstlich eingeführte tote Fremdkörper verschiedenster Art durch Bildung einer Hämocytenkapsel, sind also zur Einkapselung fähig. Die Dicke der angelagerten Hämocytenhülle hängt von der Körperregion, der Größe und dem Alter der Puppe, von der Dauer des Einkapselungsprozesses, von der Temperatur und von der Oberflächenbeschaffenheit des Fremdkörpers ab. Die Hämocytenkapsel wird umso dicker, je größer und je jünger die Puppe und je rauher die Oberfläche des Fremdkörpers ist. Im Abdomen gebildete Kapseln sind dickwandiger als solche, die im Thorax entstehen. Die Kapsel erreicht (bei 25°C) nach 4 Tagen ihre maximale Dicke. Der Einkapselungsprozess verläuft zwischen 25 und 30° am raschesten. Je nach dem Bildungsort entstehen verschiedene Kapseltypen, die sich die prozentuale Beteiligung und vor allem durch die Anordnung der verschiedenen Hämocytentypen unterscheiden. Am Einkapselungsvorgang sind vor allem die Plasmatocyten und Adipohämocyten aktiv beteiligt, während andere Hämpcytentypen offentsichlich die Melanisierung des Kapselmaterials bestimmen. Der Einkapselungsprozess wirkt sich in einer Steigerung des Respirationsstoffwechsels der Puppe aus, die innerhalb gewisser Grenzen der Anzahl eingeführter Fremdkörper direkt proportional ist. Die Respirationssteigerung ist auch bei der Einkapselung von Parasiteneiern erkennbar.