Die Tatsache, dass verschiedene Koniferen, bei uns bevorzugt die Fichte (Picea abies (L.) Karst.), auf Baumleichen ("Ronen") und Stöcken mit auffallender Häufigkeit ansamen, ist schon wiederholt beobachtet und beschrieben worden. Besonders augenfällig ist diese Erscheinung in den Resten mitteleuropäischer Urwälder, soweit sich diese innerhalb der natürlichen Verbreitungsgrenze der Fichte befinden. Hier ist zudem festzustellen, dass die Häufigkeit der Ansamung und des Aufwuchses der Fichte auf Moderholz mit steigender Meereshöhe zunimmt. Die vorliegende Arbeit untersucht die durch Moderholz gebotenen ökologischen Bedingungen, wobei die Verhältnisse im heute geschützten Urwaldrest Scatlè bei Brigels/Breil Kt. Graubünden eingehender berücksichtigt wurden. Die Untersuchung bediente sich allgemeiner Feldbeobachtungen, sowie pflanzensoziologischer und mikro-klimatologischer Arbeitsmethoden. Laboratoriumsarbeiten erstreckten sich auf die Abklärung bodenchemischer und -physikalischer Eigenschaften sowie einiger biologischer Komponenten des durch moderndes Holz gebildeten Kleinstandortes.