Evolution of the forest uses and their impact on the forest structure with regard to sustainability in central Bhutan. : Dissteration; Swiss Federal Institute of Technology
Das Königreich Bhutan war bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts von der Aussenwelt isoliert. Bhutan's Entwicklung begann während der Regierungszeit des dritten Königs (1952-1972). Die Situation von Bhutan ist einzigartig und kaum mit den anderen Himalaja Staaten zu vergleichen: in der Tat ist die Bevölkerungsdichte gering und, je nach Auslegung des Begriffes "Wald", bedeckt dieser zwischen 64.4% und 72.5% der Landesfläche. Es gibt jedoch nicht unwesentlich regionale Unterschiede. Die Waldfläche in Zentral-Bhutan scheint zu zunehmen, während sie sich in Süd- und Ostbhutan verringert. In Bumthang, einer aus vier Tälern bestehenden Region in Zentral-Nord Bhutan, scheint sich die Waldfläche auszubreiten. Der Zweck dieser Studie ist, den Einfluß der tradtionellen Waldnutzungen auf die Waldstruktur zu analysieren. Die Struktur der verschiedenen Waldtypen sowie die traditionelle Nutzung der verschiedenen Waldprodukte durch die ländliche Bevölkerung wird dargestellt. Es werden dabei sowohl forstliche wie soziologische Methoden angewendet. Eine der Haupthypothesen, die dieser Studie zu Grunde liegt, sagt aus, daß die Nutzung der natürlichen Ressourcen im allgemeinen und die der Waldnutzungen im besonderen, mit Untersuchung sowohl über die aktuellen Nutzungen wie auch über die Wahrnehmungen der ländlichen Bevölkerung gegenüber diesen Ressourcen und Umwelt erfaßt werden müssen. Durch Messungen an Wurzelstöcken während einer Forstinventur wurde für jedes Holzprodukt die verwendete Baumart und -größe identifiziert. Damit konnte belegt werden, daß für jedes Endprodukt eine spezielle Baumart mit eigenen Charakteristiken ausgewählt wurde. Generell wurden die Wälder durch die ländliche Bevölkerung extensiv genutzt; ein negativer Einfluß auf die Struktur der Wälder konnte nicht festgestellt werden. Die einzige Waldnutzung, die einen Einfluß auf die Waldstruktur bewirkte, war das Entnehmen von Föhren für die Herstellung von Balken. In diesen Waldteilen wurden fast alle Föhren mit einem Brusthöhendurchmesser von ca. 30 cm entnommen. Die wenigen verbleibenden Föhren mit einem Durchmesser über 40 cm wurden nicht gefällt, da sie die gewünschten Eigenschaften für die Balkenproduktion nicht aufweisen. Die Struktur jener Waldteile, in denen Föhren für Balken entnommen wurden, erwies sich als stark beeinträchtigt. Diese Tatsache muß jedoch relativiert werden, da nur einige wenige Waldstücke von dieser Nutzung mit negativen Auswirkungen betroffen sind. Die traditionelle Waldnutzung ist stark beeinflußt durch die Lebensbedingungen unter dem Feudalsystem der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Die intensiven Fronarbeiten liessen der Bevölkerung nur wenig Zeit, ihre eigenen Felder zu bearbeiten. Der limitierende Faktor für die Waldnutzungen war somit die Arbeitskraft. In der Wahrnehmung der Bevölkerung gab es genügend Wald und deshalb schien es ihr nicht notwendig, ihn ökonomisch zu nutzen. Das beschriebene traditionelle Nutzungssystem wurde aus dem sozialen und natürlichem Umfeld der ländlichen Bevölkerung entwickelt. Es steht zur Diskussion, ob langfristig das jetzige System so weitergeführt werden kann oder durch ein ökonomisch günstigeres System ersetzt werden sollte. Es gibt weder eine einzige, noch eine einfache Antwort zu dieser Frage.