1) Bei beiden Eichenarten ist vom Eintritt des Bestandesschlusses an die natürliche Bestandesausscheidung, die Höhendifferenzierung und die Schichtenbildung ausgesprochen lebhaft und in hohem Maße von der Bestandesdichte abhängig. 2) Der Differenzierungsverlauf und die Bestandesdynamik (Umsetzungen) schreiten umso schneller fort, je dichter der Bestand ist. In Weitverbänden kommen kaum Umsetzungen vor, in dichten Saaten sind sie am häufigsten. Sie halten über die gesamte Dickungs- und Gertenholzphase an. Die meisten soziologischen Verschiebungen (bis zu 20 % der Stammzahl) finden im Gertenholzstadium statt. Erst im Stangenholzalter verlangsamt sich dieser Prozeß. 3) Auffallend groß ist der Vitalitätsverlust mit abnehmender Baumhöhe in den Jungbeständen: Nur die Exemplare, die im Gertenholzstadium mehr als etwa 75 % der Spitzenhöhe aufweisen, haben mittel- und langfristig Überlebenschancen und sind im Hinblick auf die Bestandespflege von Bedeutung. 4) Die Selbstreinigung der Schäfte setzt mit Bestandesschluß ein. Auch starke Äste sterben innerhalb sehr kurzer Zeit (eine bis zwei Vegetationsperioden) ab, wenn Lichtmangel einsetzt. Die Einschätzung der Bedeutung der häufigen Verzwieselungen im frühen Dickungsalter ist daher sehr problematisch. 5) Die besten Kronenqualitäten weisen Pflanzungen mit Pflanzenzahlen zwischen 8000 und 15000 Pflanzen/ha auf. In engeren Beständen (Saaten) sind sie häufig zu klein und schwach, in Weitverbänden löst sich der Schaft oft in eine sehr grobe Krone auf. 6) Saaten und Pflanzungen mit Ausgangszahlen von mehr als 10000 Pflanzen/ha enthalten etwa gleiche Prozentsätze qualitativ guter Bäume. Im kurzen Zeitraum von zwei Jahren hat die qualitative Entwicklungstendenz überwiegend Verschlechterungen an herrschenden und mitherrschenden Bäumen ergeben.