Die Entwicklung eines Wachstumsrekonstruktionsmodells am Beispiel von mittelalterlichen Fichtenbeständen mit unterschiedlichen Ausgangsstammzahlen : Dissertation
In dieser Arbeit wird ein Wachstumsrekonstruktionsmodell beschrieben, das das Wachstum mittelalter Nadelholzbestände vom Zeitpunkt der Pflanzung bis zum Tag der Aufnahme rekonstruiert. Es ist unbedingt erforderlich, derartige Wachtumsmodelle zu entwickeln, da es häufig an langfristig beobachteten Versuchsflächen fehlt. Die Entnahme von Bohrspänen ermöglichte es, den jährlichen Zuwachs des verbleibenden Bestandes zu berechnen. Nachdem die Rangfolge der Durchmesser der einzelnen Bäume beurteilt worden war, konnte mit Hilfe eines Differenzendiagramms die Durchmesserentwicklung von allen Bäumen des verbleibenden Bestandes rekonstruiert werden. Ebenso wurde die Durchmesserentwicklung von den Bäumen, die während einer Durchforstung entnommen wurden, bestimmt. Der Stammzahlverlauf wurde grafisch hergeleitet. In jedem gewünschten Alter konnte jetzt eine Durchmesserverteilung berechnet werden. Das geschah in diesem Modell mit der Beta-Verteilung. Die Höhe/Alter- und Durchmesser/Alter-Beziehung der Spitzenhöhenstämme, die den Versuchsparzellen entnommen wurden, wurde mit Hilfe von Stammanalysen hergeleitet. Nachdem die Höhe in einem bestimmten Alter mit Hilfe von Stammscheiben festgestellt worden war, glich die CHAPMAN-RICHARD-Funktion diese Werte zu einer gleichmäßigen Wachtumskurve aus. Für diese Arbeit wurden diese empirisch gewonnen Daten mit einigen Schätzwerten erweitert, um die Funktion besser anpassen zu können. Die so gewonnenen Spitzenhöhen dienten in den verschiedenen Altern als Ausgangpunkt für ein System von Einheitshöhenkurven, die in jedem Alter bei einer bestimmten Durchmesserklasse die entsprechende Höhe errechnet. Um den Vorrat bestimmen zu können, wurde eine Formzahlfunktion eingebaut. Dieses Wachstumsrekonstruktionsmodell wurde am Beispiel einiger mittelalter Fichtenbestände, die mit verschiedenen Ausgangspflanzenzahlen begründet wurden, getestet. Die für diese Arbeit herangezogenen Flächen lagen in den Forstämtern Brilon und Altenkirchen. Die zu vergleichenden Verbände waren drei Bestände mit einem Verband von 3 x 1 m, zwei Bestände mit einem Verband von 1 x 1 m und ein Bestand mit einem Verband von 2 x 1 m. Nachdem die erforderlichen ertragskundlichen Daten durch das Wachstumskonstruktionsmodell errechnet worden waren, wurden diese Werte nach betriebswirtschaftlichen Gesichstpunkten verglichen.