Ermittlung von Holzvorratsdaten aus dem Luftbild für Kieferndurchforstungsbestände der Lüneburger Heide : Dissertation

Göttingen

1979

137 S. + Anh., 37 S.

zahlr. Lit. Ang.

Serie

400085093

An 14 Durchforstungsbeständen (Hauptbaumart Kiefer) der Lüneburger Heide wurde der Versuch unternommen, ein Meßverfahren zur Holzvorratserhebung zu entwickeln, das den drei Postulaten "rasch, hinreichend genau und wirtschaftlich" genügen sollte. Dabei wurde als Parameter ein neuer "Baumabstand" in die Luftbildauswertung eingeführt. An einem Stereokartiergerät PLNICART E 2 der Firma Zeiss und unter Anwendung von Schwarzweiß-Pan-Filmen wurden diese Baumabstände erstmalig nach dem aus der terrestrischen Messung bekannten Prinzip des Baumabstandsverfahrens in der Luftbildauswertung eingesetzt. Die zufällig-systematische Gitternetzmethode ermöglichte eine repräsentative Stichprobenaufnahme, bei der jede Stichprobe 7 Bäume umfaßte (7er-Baumgruppe). Die geomorphologischen Verhältnisse und der relativ hohe Erschließungsgrad der Waldflächen der Lüneburger Heide gestatten es, die Baumhöhenmessungen auf sog. Bodenhöhenebenen zu stützen. Somit konnte die konventionelle, individuelle Baumgipfel-Stammfuß-Messung ersetzt und die Fixierung der Höhen zeitsparender und von der Bodensichtbarkeit weniger abhängig gestaltet werden. Höhen- und Baumabstandmessung der 7er-Baumgruppen erfolgte parallel, was zu einer dreidimensionalen Bestandeserfassung führte. Zusätzlich wurde der Kronenschlußgrad (durch vier Personen) geschätzt. Der Versuch, sämtliche Eigenschaften des neuen Baumabstandsverfahrens ausführlich zu diskutieren, hätte den Rahmen dieser Arbeit gesprengt. Weiterführende Überlegungen wurden aus diesem Grunde nur von Fall zu Fall angedeutet. Die Ausführungen über die Bestellung einer Befliegung verfolgten den Zweck, den Ablauf solcher Vorhaben exemplarisch aufzuzeigen und damit letztlich den Einsatz der gezielten Bildflugplanung in der forstlichen Luftbildauswertung zu erleichtern. Die Demonstration einer analytischen Methode zur Auswahl geeigneter Geräte für die Luftbildauswertung soll als Orientierungshilfe bei Anschaffung und Einsatz von Geräten generell verstanden werden. Die theoretischen Grundlagen der Regressionsanalyse wurden recht ausführlich erörtert und anhand eines Zahlenbeispiels erläutert. Die Informationen aus 14 Elffach- und 154 Einfachregressionen wurden im Zuge der Analyse auf 14 Einfach- und 10 Zweifachregressionen verdichtet. Die relativ hohen Bestimmtheitsmaße erlauben in jedem Fall eine sinnvolle Interpretation der Resultate. Den Abschluß der vorliegenden Arbeit bilden Reflexionen über die Repräsentationsfehler der Stichproben und die daraus möglichen Umfangsprognosen bei vorgegebener Irrtumswahrscheinlichkeit.