1. Das submkroskopische Gefüge eines Gleyes aus Gurnigel-Flysch wurde elektronenmikroskopisch in Verbindung mit chemischen Methoden, Röntgen-, Differentialthermoanalyse, Thermogravimetrie und Infrarot sowie mit dem Rasterelektronenmikroskop untersucht. 2. Als Tonmineralien kommen Glimmer und Vermikulit, diese auch in Wechsellagerung, sowie Kaolinit vor. Kristalline Eisenverbindungen sind keine festgestellt worden. In der Fraktion <2ö treten neben 12% Quarz Feldspäte in geringer Menge auf. 3. Für die elktronenmikroskopische Abbildung von Einzelteilchen, Mikroaggregaten und ungestörten Bruchflächen von Bodenproben wurde eine Abdruckmethode erarbeitet. 4. Die Proben aus den drei Horizonten des Profils wurden auf folgende Art behandelt: die "freien Eisenoxide" und die "amorphen mineralischen Substanzen" wurden gelöst, und die organischen Substanzen wurden zerstört; diese drei Behandlungen wurden in einem vierten Verfahren kombiniert angewendet. Von den behandelten Proben wurden Abbildungen von Einzelteilchen gemacht und mit Abbildungen von unbehandelten Proben sowie untereinander verglichen. 5. Die Wirkung der verschiedenen Behandlungsarten ist in den Abbildungen sichtbar. In den kombiniert behandelten Proben sind die Teilchen fast völlig dispergiert, weniger in den übrigen behandelten Proben, am wenigsten in den unbehandelten. Die Form und die Anordnung der einzelnen Bodenbestandteile im Gefüge konnten identifiziert werden. 6. Sogenannte freie Tonmineralien existieren in diesem Boden nicht. Sie sind mit einem Gemisch von Kieselsäure, Sesquioxiden, amorphen Eisenverbindungen und organischen Substanzen überzogen. Teilchen <2ö bestehen meist aus mehreren kleinen Tonmineralien, die zu Vielfachteilchen verklebt sind. Die einzelnen Bestandteile dieses Gemisches konnten in den elektronenmikroskopischen Abbildungen nicht auseinandergehalten werden. 7. Die Vielfachteilchen bauen das Porensystem des Bodens auf. Mit dem Rasterelektronenmikroskopie kann es bis in die kleinsten Verästelungen sichtbar gemacht werden. 8. Gele von Kaolinit mit einem Wassergehalt von 50% und 66% wurden mit der Gefrierätzungsmethode abgebildet. Gleiche Versuche mit Bodenproben misslangen.