Die vorliegende Arbeit über den mittleren schwarzen Rüsselkäfer, Otiorrhynchus niger F., basiert auf Untersuchungen im Harz und eingehendem Quellenstudium (neben der Literatur wurden Ergebnisse von Umfragen an Forstverwaltungen, Museen und entomologische Spezialisten ausgewertet). Die horizontale Verbreitung der Art erstreckt sich zwischen dem 45. und 52. Grad nördlicher Breite und dem 5. bis 27. Grad westlicher Länge auf folgende Gebirge: Vogesen, Schwarzwald, das gesamte Alpengebiet, die mitteleuropäischen Gebirge bis zum Harz, die Sudeten, Tatra und den ganzen Karpatenbogen. Die vertikale Verbreitung der montanen Art beginnt in den Mittelgebirgen bei 300 m über NN und erreicht in den Alpen ihr Optimum in den Lagen von 500 bis 800 m über NN. Seiner Hauptfraßpflanze Fichte ist O. niger in ihr ausgedehntes künstliches Anbaugebiet in den ebenen bzw. hügeligen Lagen des nordwestlichen Mitteleuropas nicht gefolgt. Die Phänologie wird durch die Bionomieformel 67-8, 57/8 + 9, 58, 58 ausgedrückt. Im Harz überwintern die Larven in der Regel und verpuppen sich von Ende Juli bis Mitte September. Der im Herbst schlüpfende Jungkäfer überwintert im Puppenlager. Normalerweise ist die Generation zweijährig. Der Käfer erlebt zwei bis drei Vegetationsperioden und kann ein maximales Alter von 36 Monaten erreichen. Das Geschlechterverhältnis ist annähernd ausgeglichen. Die Eiproduktion beträgt durchschnittlich im ersten Sommer 40, im zweiten 240 Eier. Maximale Eier in Zimmertemperatur 376, in einer Dauertemperatur von 22°C 485 Eier. Der Käfer frißt hauptsächlich Nadeln, gelegentlich auch frische Triebe der Fichten. Soweit vorhanden, nimmt er Dougalsien, Erlen und Birken an. Im Frühsommer kommt es in geeigneten Biotopen nicht selten zu einem ausgesprochenen Fraßpflanzenwechsel von der Fichte zur Erle. Der sehr geringe Nahrungsbedarf eines Käfers beläuft sich auf 1 bis 2 g Nadelmasse während seines ganzen Lebens. Rinde junger Bäume wird nur in Ausnahmefällen (z.B. im Laboratorium nach längeren Hungerzeiten) angegangen; vielfach zu findende entgegenstehende Literaturangaben sind falsch. Während der Fraß der Imago wirtschaftlich nicht in Gewicht fällt, hat sich der Larvenfraß in den Pflanzgärten mitteleuropäischer Gebirgsforsten häufig als verheerend erwiesen. Im Harz ist der mittlere schwarze Rüsselkäfer seit über einem Jahrhundert der Kampfschädling schlechthin. Das Weibchen legt die Eier bevorzugt an Plätze mit gelockertem Boden, daher kommt es zu starkem Befall in den umgegrabenen oder gehackten Beeten der Kämpe. Als "kritisch" ist die Zahl von 7 bis 15 Larven je qm Pflanzbeetfläche anzunehmen.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x19.91 (Allocorynidae) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 232.327.4 (Gegen Insekten und andere Tiere)