Einfluss starker, schematischer Erstdurchforstungen auf die Struktur und den Zuwachs von Fichtenbestaenden am Beispiel des Durchforstungsversuches Olpe
Die fehlende Kostendeckung bei herkoemmlich durchgefuehrter Jungdurchforstung in Nadelholz-Bestaenden fuehrte in den 70er Jahren zur Entwicklung neuer Durchforstungssysteme, die den Einsatz von Ruecke- und Holzerntemaschinen foerderten bzw. ermoeglichten. Sie setzen ein engmaschiges Netz an Rueckegasen voraus. Im Maschinenstuetzpunkforstamt Olpe wurde 1973 erstmals ein Durchforstungsversuch mit intensiver Bestandeserschliessung angelegt. Anhand verschiedener Entnahmevarianten sollte der Einfluss von Erschliessung und Durchforstung auf den Zuwachs und die Bestandessicherheit geprueft werden. Die Auswirkungen eines Maschineneinsatzes auf den Bestand wurden in dem Versuch nicht verfolgt. Die Aufarbeitung erfolgte motormanuell. Der im Verband 1,5 x 1,5 m begruendete Fichtenbestand (Ekl. I,0) war bei Anlage des Versuchdes im Fruehjahr 1973 28 Jahre alt und bereits gelaeutert worden. (v.a. Entnahme des Birkenzwischenbestandes). Mit einem durchschnittlichen Kronenprozent von 60 % und einem Bestockungsgrad von 1,0 befand sich der Bestand in einem Pflegezustand, der bei einer Spitzenhoehe (h100) von 13 m einen schematischen Eingriff noch zuliess. Folgende Behandlungsvaranten wurden mit einer Wiederholung durchgefuehrt. 1. Undurchforstete Kontrollflaeche. 2. Kombinierte Gassen- und Auslesedurchforstung. 3. Komibinierte Gassen- und Reihendurchfortung. 4. Gassendurchforstung In den durchforteten Flaechen wurden anfaenglich 500 Z-Baumkandidaten je ha ausgewaehlt und auf 6 m geaestet, wobei die Aestung teilweise noch den untersten gruenen Astquirl erfasste. Bei der zweiten Durchforstung beschraenkte man sich auf die Foerderung von 300 Z-Baeumen je ha. Das Durchforstungskonzept war darauf ausgerichtet, nach einem starken, schematischen Ersteingriff - z.T. kombiniert mit einer selektiven Durchforstung - zu einer als maessige Hochdurchforstung gefuehrten Auslesedurchforstung ueberzugehen. Bei einer Oberhoehe von 20 m sollte in Form einer Niederdurchforstung nur noch schwach in den Betand eingegriffen werden, damit zum Beginn der zweiten Haelfte der Umtriebszeit das Kronendach sich wieder schliessen und der Vorrat angehoben werden kann. Der voll- bzw. teilschematische erste Durchforstungseingriff reduzierte die Grundflaeche auf den durchforsteten Flaechen um rund ein Drittel; der Bestockungsgrad wurde dabei durchschnittlich auf 0,65 gesenkt (Tab.1). Der zweite Eingriff erfolgte als Auslesedurchforstung bei einer Spitzenhoehe von ca. 15 m im Bestandesalter von 33 Jahren. Er verringerte den nach 5 Vegetationsperioden auf ca. 0,82 gestiegenen Bestockungsgrad im Mittel auf 0,72. Die Kontrollflaechen hatten einen Bestockungsgrad von 1,12 erreicht. Auf diesen Flaechen wurde nur das tote Material entnommen. Die dritte Durchforstung wurde im Alter von 39 Jahren (h100 ca. 19 m) als Niederdurchforstung durchgefuehrt. .........