Mit den vorliegenden Untersuchungen sollte ein Beitrag zur forstpathologischen Situation von Mexiko, speziell des Staates Nuevo Leon, geliefert werden. Unser Interesse galt hierbei vor allem denjenigen Pilzen, die entweder als Krankheitserreiger an lebenden Baeumen auftreten oder Schaeden am Holz verursachen. Wenn damit auch gewisse oekonomische Aspekte beruecksichtigt werden sollten, standen doch die wissenschaftlichen Gesichtspunkte in der Erforschung neuer Krankheiten und der Beschreibung neuer Pilzarten im Vordergrund. Im ersten, umfangreicheren Komplex, der mit "Untersuchungen ueber die Ascomycetengattung Ceratocystis und verwandte Arten im Nordosten Mexikos" ueberschrieben ist, wird zunaechst das Auftreten der Blaeue an Kiefernschnittholz und die dabei auftretenden Pilzarten untersucht. Insgesmat wurden 208 Holzproben von 8 verschiedenen Baumarten untersucht. Die meisten gehoerten zur Gattung Pinus. Bei diesen Untersuchungen wurden 25 Pilzarten bzw. -gattungen ermittelt. Als wichtigste und haeufigste Art gilt hier Ceratocystis pilifera, die in dieser Region eine intensive Blaeue an Kiefernschnittholz verursacht. Sie wurde aus drei vershiedenen Kiefernarten isoliert. Ausser dieser Art wurden mit geringerer Haeufigkeit: C. ips, C. minor, C. piceae und C. pluriannulate, sowie Sphaeropsis sapinea, Cladosporium cladosporioides und Aureobasidium pullullans an verblautem Shnittholz gefunden. Unter den nicht blaeueverursachenden Pilzarten waren Trichoderma herzianum und Penicillium janthinellum die haeufigsten. In Parallele zu den SChnittholzuntersuchungen lwurde die Pilzflora der an bzw. in verblautem Stammholz auftretenden Pilzarten ermittelt. Aus 110 Holzproben 5 verschiedenen Koniferenarten wurden 22 Pilzarten bzw. -gattungen isoliert. Hier war Ceratocystis ips der haeufigste und eigentliche Verursacher der Stammholzblaeue in der Region. 8 weitere Ceratocystis- und Ceratocystiopsis-Arten wurden gefunden. Drei von ihnen muessen angesichts ihrer abweichenden Merkmale als neue Arten betrachtet werden. Sie sind unter den provisorischen Namen Ceratocystis abietina, Ceratocystis conicola und Ceratocystiopsis collifera beschrieben worden. Alle genannten Ceratocystis- und Ceratocystiopsis-Arten wurden in Verbindung mit Borkenkaefern gefunden. In Freilandversuchen wurde versucht, die naeheren Bedingungen fuer das Auftreten der Blaeue im Nordosten Mexikos zu erfassen. Untersucht wurde die Abhaengigkeit des Blaeuevorkommens vom Ort und von der Jahreszeit. Zur Durchfuehrung der Versuche standen 3 Saegewerke in verschiedenen Hoehenlagen zur Verfuegung. Durch Anwendung besonders entwickelter Methoden mittels Fangbrettchen konnte gezeigt werden, dass als haeufigste Luftblaeuepilze die Arten Cladosporium cladisporioides, Aureobasidium pullullans und Ceratocystis pilifera auftreten. Ein staerkerer Blaeuefall ist nur in den regenreichen Monaten Juni ......