Untersuchungen zum Nachweis der Bedeutung primaerer Lockstoffe fuer die Anlockung des Buchdruckers Ips typographus L. (Coleoptera/ Scolytidae) : Dissertation der Georg-August-Universitaet zu Goettingen
In den Nadelwaldbestaenden Mittel- und Nordeuropas wird fuer die Ueberwachung des Buchdruckers ein integriertes Forstschutzverfahren propagiert, das auf einer sauberen Bestandeswirtschaft, der laufenden Ueberwachung der Waldbestaende auf Borkenkaeferbefal, einer Populationsverminderung durch biotechnische Verfahren und einer gezielten Insektizidanwendung basiert. Den Schwrpunkt dieses Verfahrens bildet derzeit der Einsatz von Pheromonfallen. Unabhaengig von Konstruktionsunterschieden lassen sie sich aufgrund des Fangprinzips in Flug- und Landefallen unterscheiden. In der Bundesrepublik Deutschland haben seit 1984 Flugfallen angesichts besserer Fangleistungen Landefallen vielerorts ersetzt. Da nicht alle angelockten Buchdrucker von pheromonbekoederten (Flug-) Fallen auch abgefangen werden und somit ein umfassender Objektschutz nicht moeglich ist, konzentrieren sich die Bemuehungen zur Steigerung der Falleneffektivitaet auf eine technische Optimierung und eine verbesserte Standortwahl der Fallen. Wirtsbuertigen Duftreizen wurde bisher nur geringe Bedeutung fuer die Steigerung der Lockwirkung von Pheromonfallen beigemessen. In der vorliegenden Arbeit wurden daher Wege zur Gewinnung und Identifizierung olfaktorisch wirkender Primaerreize sowie Moeglichkeiten zu deren Nutzbarmachung fuer die Verbesserung konventioneller Pheromonfallen untersucht. Durch Monitorfallen mit Pheropraxkoederung konnte gezeigt werden, dass der Buchdrucker in der Schwaermphase der ersten Generation Wirtsbaeume nicht nur in potentiellen Bruthabitaten wie Fichtenbaumhoelzer, sondern auch in juengeren Fichtenbestaenden wie Stangenhoelzer, Dickungen und Kultur-/Jungwuchsflaechen sucht. Gleichzeitig werden auch Laubholzbestaende unabhaengig von der Bestockung (Baumart, Alter und Bestandesdichte) in den Suchflug einbezogen, wenngleich die Flugdichte in diesen Bestaenden wesentlich niedriger liegt. So wurden in den Fichtenbestaenden 85 Prozent mehr Buchdrucker als in den Laubholzbestaenden gefangen. Die vergleichsweise hoechsten Faenge konnten in einem Fichtenbaumholz und in einer Dickung registriert werden. In allen Bestaenden pendelte sich die Flugstaerke zwei Wochen nach Beginn der Flugzeit auf ein jeweils bestandesspezifisches Niveau ein. Im Fichtenstangenholz, auf der Kultur-/Jungwuchsflaeche und im Baumholz wurde die Fangleistung der Landefallen durch die Wahl ihres Aufstellungsortes beeinflusst. Je heller der Standort bzw. je groesser die Erwaermung der Fallen war, desto geringer fiel die Zahl gefangener Buchdrucker aus. In den Laubholzbestaenden war die Fangleistung mit der Bestandesdichte korreliert. Mit zunehmenden Bestockungsgrad sanken die Gesamtfangzahlen signifikant ab. Die Bedeutung des Fallenstandortes wird diskutiert. Freilandversuche im Fruehjahr 1984 mit begifteten und zusaetzlich mit Pheropraxdispensern bekoederten Fangbaeumen fuehrten zu dem Ergebnis, .....