Entwicklung der psycho-physischen Belastung und Beanspruchung als Folge der Mechanisierung und Teilautomatisierung der Holzernte. Ein Vergleich auf der Basis eines mehrdimensionalen Messkonzeptes
Im Zuge der allgemeinen Rationalisirung fuehren Technisierung und Mechanisierung bei den Arbeitskraeften zu tiefgreifenden Veraenderungen. In der Forstwirtschaft sind davon einerseits die Forstmaschinenfahrer und andererseits die Beschaeftigten auf den zentralen Rohholzaufarbeitungsplaetzen, die Holzhofarbeiter, betroffen. Fuer die Holzhofbeschaeftigten sind zum gegenwaertigen Zeitpunkt keine gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse ueber die komplexe psycho-physische Belastungs- und Beanspruchungssituation am Arbeitsplatz vorhanden. Die vor diesem Hintergrund konkret abgeleitete Zielsetzung der Arbeit gliedert sich in methodische und sachliche Ziele. Im methodischen Bereich liegt der Schwerpunkt in der Auswahl und Zusammenstellung eines geeigneten Erhebungsinstrumentariums mit dem sowol physische als auch psychische Belastungen und Beanspruchungen ermittelt und einer differenzierten Betrachtung unterzogen werden koennen. Im Rahmen der sachlichen Zielsetzung soll der Frage nachgegangen werden, welche physischen und psychischen Belastungen und Beanspruchungen die Arbeitskraefte auf den forstlichen Holzhoefen erfahren und welche Auswirkungen sich daraus auf die Arbeitszufriedenheit ergeben. Darueber hinaus war von Interesse, ob sich im Vergleich zu den motor-manuellen Holzernteverfahren eine Verlagerung von den physischen zu eher psychischen Belastungen und Beanspruchungen erkennen laesst. Aus den Ergebnissen der Anforderungsanalysen soll dan der Handlungsbedarf fuer die Gestaltung des Arbeitssystems forstlicher Holzhof abgeleitet werden. Die Felduntersuchungen fand auf drei im sueddeutschen Raum angesiedelten forstlichen Holzhoefen statt. Als Probanden dienten jeweils die Arbeitskraefte an den 3 charakteristischen Holzhofarbeitsplaetzen: Portalkran bzw. Radlader oder Mobilbagger, Einteilstation, Entrindungsmaschine bzw. Entastungs-Entrindungsmaschine. Die Vergleichsgruppe bildeten 5 Forstwirte die mit motor-manuellen Holzerntearbeiten in einem Nadelschwachholzbestand beschaeftigt waren. Das der Untersuchung zugrundeliegende mehrdimensionale Erhebungsinstrumentarium basiert auf dem ergonomischen Belastungs-Beanspruchungs-Konzept. Zur Belastungsremittlung wurde das Arbeitswissenschaftliche Erhebungsverfahren zur Taetigkeitsanalyse, Arbeitsablaufanalyse sowie die Messung von Laerm- und Klimadaten eingesetzt. Die Beanspruchungsermittlung erfolgt ueber Herzschlagfrequenzmessungen, Harnkatecholaminanalysen, Flimmerverschmelzungsfrequenztests und das subjektive Beanspruchungsempfinden. Zusaetzlich wurden die Probanden nach ihrer Arbeitszufriedenheit befragt. Um ausschliessen zu koennen, dass zu hohe Beanspruchungen aus einer zu geringen Leistungsfaehigkeit der untersuchten Personen resultieren, wurden vor Beginn der Feldstudien alle 14 Probanden auf dem Wege einer Leistungsfunktionsdiagnostik auf ihre physische Leistungsfaehigkeit und ...
302 (Mensch und Arbeit (Physiologie und Psychologie). Ergonomie. [Soziale Fragen siehe 96]) 307.8 (Mechanisierung) 333 (Ernte und Bringung von schwachem Holz (z.B. bei Pflegehieben)) 848.1 (Manipulation von Rundholz)