Die gewaehlte Methodik ist, trotz sorgfaeltiger Anwendung sicher nicht vollkommen fehlerfrei. Das Auswaschen der Feinwurzeln und Mykorrhizen war sehr aufwendig und zeitraubend, da oft unter dem Binokular gearbeitet werden musste. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass einige Feinwurzeln und Mykorrhizen entweder zerstoert oder verloren gingen. Besonders im Auflagenhumus waren die Humusteilchen stark mit Hyphen und Wurzeteilen verklebt. Diese Problematik ist auch in der Fachliteratur bekannt, zumal es abis dato keine Methode gibt, Mykorrhizen aus Freilandversuchen hinreichend genau zu quantifizieren (MASSICOTTE, 1989, persoenliche Mitteilung). Zur Erfasung des gesamten pilzlichen Anteils der Bodenmikroflora gibt es nach ZELLES et al.(1987) folgende Verfahren, die einen linearen Zusammenhang von eingesetzter Bodenmenge und Gehalt an Ergosterol, Chitin oder Polyvinalaminsulfonatanthropoquinon zeigen: a. Messungen des Ergosterolgehaltes: 0.7 % bis 1 % der mykologischen Trockensubstanz zaehlt zu den Sterolen, wovon Ergosterol beil vielen Pilzen quantitativ ueberwiegt und kaum in anderen Mikroorganismen vorkommt (WEETE, 1974). Methodisch bedingt, kann der Ergosterolgehalt praeziser erfasst werden als der Chitingehalt. b. Messungen des Polyysaccerids Chitin: 3 % bis 60 % der pilzlichen Zellwand beteht aus Chitin, welches daher nach SWIFT (1973) als Indikator fuer Pilzaktivitaeten im Boden verwendet werden kann. c. Die Entfaerbung des Poly-B 411 Farbstoff (Polyvinalaminsulfonatanthroquinon) ist nach CHET et al. (1984) ein Mass fuer die Aktivitaet ligninabbauender Mikroorganismen. Mit diesen zitierten Methoden sind exakte Aussagen ueber die pilzliche Aktivitaet im Waldboden moeglich, allerdings ist es nicht moeglich, von der gesamten pilzlichen Biomasse auf die Quantitaet von mykorrhizabildenen Pilzarten zu schliessen. Der definierte "relativae Mykotrophiegrad", aldo das Verhaeltnis mykotropher Wurzelspitzen zur Gesamtfeinwurzelspitzenanzahl, war zwar leicht zu bestimmen, beruecksichtigt aber nicht die Groesse der Mykorrhiza und war bei Mykorrhizainfektionen, die sich nicht nur auf die Feinwurzelspitzen beschraenken, sondern auch Haupt- und Nebenachsen infizierten, problematisch. Die Herstellung der Praeparate fuer die Lichtmikroskopie war ebenfalls vereinfacht. Da das Wachs das Wurzelgewebe nicht ausreichend infiltrieren konnte, kam es oft vor, dass beim Schnitt mit dem Schlittenmikrotom der Zentralzylinder zerrissen wurde. Auch war es unmoeglich, Querschnitte duenner als 10 .m anzufertigen. Kryotomschnitte sind fuer detaillierte Gewebeuntersuchungen unbedingt notwendig, erfordern aber auch eine umfangreichere Vorbereitung (cf. MASSICOTTE et al., 1985). .........