In den Jahren 1985, 1986, 1987 und 1988 wurden 5 Ameisenversuchsflaeachen mitinsgesamt einem Flaechenausmass von 200 ha ueber kuenstliche Ameisenaablegerbildung mit der Kleinen Roten Waldameise eingerichtet, wobei in der Breitenau noch zusaetzlich 160 Vogelnistkaestchen eingebracht wurden, um eine biologische Kontrolle der Kleinen Fichtenblattwespe als Alternative zur chemischen Bekaempfung testen zu koennen. Von 1985 bis 1988 wurden insgesamt 190 Ableger auf Reizfeldern ueber rechtsdrehende (auch plus bzw. aufladende) Erdstrahlenkreuzungen ausgesetzt, die eine Ueberlebensrate von etwa 87 % im Jahre 1985 (wobei in diese Zahl die Rueckwanderer zum Mutternest miteinbezogen sind) im Jahre 1986 90 % und 1987 100 % hatten. Eine zusaetzliche Fuetterung von April bis Mai mit 1-2 kg Zucker und etwas Honig bzw. Rindsblutzuckerteig pro Ableger wirkte sisch auf die Entwicklung dieser Voelker sehr positiv aus. Wenn Ableger im Aktionsbereich des Muttervolkes instaliert werden, wandaern sie meist zu diesem zurueck. Darueberhinaus ist zu beachten, dass Ablegergruendungen nicht im Sammelbereich von anderen Ameisenarten wie z.B. der Grossen Roten Waldameise (Formica rufa L.), der Riesenameise (Camponotus herculeanus L.) oder der Glaenzend Schwarzen Holzameise (Lasius fuliginosus) usw. installiert werden duerfen, da es zu Revierkaempfen kommt, was zumeist zur gegenseitigen Vernichtung fuehrt. Da der Lichtfaktor beim Verbleiben oder Wandern von Ablegern die ausschlaggebende Rolle spielt, wurden die Lichtwerte an den Standorten der einzelnen Ablegervoelker mit einem photoeletrischen Belichtungsmesser erhoben. Dabei konnte festgestellt werden, dass Ableger nur in solchen Faellen abwandern, wo der Lichtwert am Vormittag unter 5,5, vereinzelt aber bei 6,5 liegt. Optimale Ameisenstandorte weisen vormittags Lichtwerte von 5,5 bis 12 und nachmittags von 9 bis 12 auf. Um eine hohe Ueberlebensrate bei den Ameisenablegern zu erreichen, muessen nicht nur Reizfelder und die unteren Grenzlichtwerte von 5,5 beruecksichtigt werde, sondern es muss gleichzeitig mit der Ablegerinstallierung auch ein Nestschutz mit einem Drahtkaefig von 2,5 cm, hoechstens 4 cm Maschenweite errichtet werden, um Fasanen- und Spechtattacken vorzubeugen. Da sich auf diesen Versuchsflachen noch 38 Ameisenurvoelker befinden, ist nun eine Gesamtbestockung von 228 Ameisenvoelkern der F. polyctena Foerst. auf 200 ha erreicht.
411.12 (Insekten und andere Gliederfüssler) 145.7x21.5 (Formicidae) 135 (Stammesgeschichte (Phylogenie). Entwicklung. Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation) 907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.) [436.4] (Oberösterreich)