Standardsignatur
Titel
Untersuchung von Laub- und Nadelproben durch die Forstliche Bundesversuchsanstalt Schoenbrunn in den Jahren 1981 bis 1989 : Umgebungsueberwachung von Duernrohr. Bericht ueber die Untersuchungstaetigkeit im Jahre 1989. Jahresvergleich 1983-1989
Verfasser
Erscheinungsort
Seibersdorf
Verlag
Erscheinungsjahr
1990
Seiten
352 S.
Illustrationen
113 Abb., 173 Tab., 38 Lit. Ang.
Material
Serie
Datensatznummer
400083183
Bestand
Um Aenderungen in der Schwefelimmissionseinwirkung im forstlichen Bereich von und nach der Inbetriebsetzung des Kraftwerkes Duernrohr feststellen zu koennen, wurde im eventuellen Einflussbereich im Jahr 1981 ein lokales Bioindikatornetz eingerichtet aus dem jaehrlich Blatt- und Nadelproben entnommen und analysiert wurden. Beim Vergleich der Ergebnisse der beiden Untersuchungsperioden vor (1981 bis 1985) und nach der Inbetriebsetzung des Kraftwerkes (1986 bis 1989) konnte folgendes festgestellt werden: In der Untersuchungsperiode 1986 bis 1989 wiesen deutlich mehr Punkte Ueberschreitungen der maximal natuerlichen Schwefelgehalte auf. Es waren 1986 bis 1989 an den Untersuchungspunkten fast durchwegs hoehere mittlere Schwefelgehalte als in den ersten fuenf Jahren festzustellen. Den alleinigen Verursacher fuer diese Zunahmen in der Schwefelimmisssionseinwirkung im Kraftwerk Duernrohr zu suchen,ist aus den im folgenden genannten Gruenden unwahrscheinlich: Beim Vergleich der mittleren Schwefelgehalte je Untersuchungsjahr des "BIN-Grundnetz" mit jenen des Kontrollnetzes Duernrohr faellt auf, dass vor allem in den Jahren 1984 und 1986 mit zusaetzlichen Immissionen im Untersuchungsgebiet zu rechnen war. Fuer die 1984 zusaetzlichen Immissionseinwirkungen muessen andere Quellen als das Kraftwerk verantwortlich sein, weil das Kraftwerk zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Betrieb war. Auch fuer den 1986 eingetretenen deutlichen Anstieg des mittleren Schwefelgehaltes kann das Kraftwerk zumindestens nicht alleine verantwortlich sein, denn waehrend dieses Zeitraumes lagen die Emissionen des Kraftwerkes, vorallem in der Vegetationszeit, deutlich niedriger als in den Folgejahren. Dies und die Tatsache, dass bereits vor der Inbetriebsetzung des Kraftwerkes Grenzwertueberschreitungen bei den Fichtenproben im westlichen Teil des Kontrollnetzes aufgetreten sind, lassen Immissionen aus dem Grossraum St. Poelten vermuten. Erhaertet wird diese Vermutung durch die Tatsache, dass Proben des verdichteten Bioindikatornetzes aus dem Bezirk St. Poelten bereits 1985 - vor der Inbetriebnahme von Duernrohr - Grenzwertueberschreitungen aufgewiesen haben - es muss daher auch mit zusaetzlichen Immissionseinwirkungen in den folgenden Jahren im westlichen Teil des Kontrollnetzes gerechnet werden.
Quelle