Aspekte zur Differenzierung der Wirtschaftsintensität in der Forstwirtschaft : Dissertation; Technische Universität Dresden. Fakultät für Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften
Betrachtungen zur Wirtschaftsintensität im Forstbetrieb stellen gemeinhin immer eine unmittelbare Verknüpfung mit dem Betriebsgeschehen und dem Betriebsergebnis dar. Sie reflektieren dabei letztlich auf alle Einfluß- und Steuerungsparameter, welche die Aufwands- und Ertragsgrößen variieren können. Durch die unmittelbare Verknüpfung zum betrieblichen Zielsystem in Verbindung mit dem Betriebsergebnis und zu weiteren betrieblichen Erfolgskomponenten wird die Steuerung und Gestaltung der Aufwands- und Ertragsgrößen - und damit die Differenzierung der Wirtschaftsintensität - zur betrieblichen Daueraufgabe. Indem es sich bei der Gestaltung des Aufwand- Ertrag-Verhältnisse im Forstbetrieb nicht um eindimensionale Zusammenhänge handelt, sondern allein schon mit dem Begriff der Intensität verschiedene Dimensionen verbunden sind, konnte die vorliegende Arbeit nicht alle dimensionen des Intensitätsbegriffes in die Analyse einbeziehen, sondern war gezwungen, sich zu beschränken. Die Theorie bedient sich hierbei des Prinzips der Reduktion, um im Rahmen der Problemformulierung Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Im Zusammenhang mit der Problemformulierung und der Auswahl des Untersuchungsansatzes stand zunächst die Phase der Begriffsbildung am Anfang der Betrachtungen. Hierbei wurde, ausgehend von einer ersten, so allgemein als möglich gehaltenen Begriffsbestimmung, Intensität als das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag definiert. Dabei kennzeichnet das Aufwand-Ertrag-Verhältnis den Wirkungsgrad des Einsatzes der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital unter verschiedenen Rahmenbedingungen und beschreibt damit die Intensität des Faktoreinsatzes. Unter Bezugnahme auf den Hintergrund forstwirtschaftlicher Intensitätsbetrachtungen steht auch hier das Bestreben, eine Verbesserung des Verhältnisses von Aufwand zu Ertrag zu erreichen, als betriebliche Zielstellung im Mittelpunkt des Interesses. In Anbetracht der vorliegenden Problemformulierung mußte der Intensitätsbegriff weiter konkretisiert und differenziert werden, da die erste, allgemein gehaltene Definition durch ihre Unschärfe den Zugang zu weitergehenden analytischen Betrachtungen und Hypothesen über Determinanten und Wirkungszusammenhänge im Rahmen der Intensitätsproblematik erschwerte. Erst die Aufgliederung nach einer "strategischen" sowie einer "operativen" Betrachtungsweise des Intensitätsbegriffes erlaubte den Zugang zu Betrachtungen sowohl über Sachverhalte des Faktorbestandes, wie auch über Sachverhalte der Faktornutzung. Unter Verwendung eines entscheidungstheoretischen Ansatzes bei der methodischen Umsetzung der Forschungskonzeption steht mit der strategischen Betrachtungsweise die Schaffung einer zieloptimalen Struktur betrieblicher Leistungspotentiale (Human Capital, Maschinenkapital, Waldbestände, etc.) im Zusammenhang. Die operative Betrachtung stellt hingegen die zieloptimale Nutzung der vorhandenen Potentiale in den verschiedenen betrieblichen Funktionsbereichen (Produktion, Absatz, etc.) in den Vordergrund. Die Zerlegung der Intensitätsbegriffes als - Strukturvariable (strategische Betrachtung) sowie als - operative ökonomische Variable (operative Betrachtungsweise) erfuhr unter Operationalitätsgesichtspunkten eine weitergehende Reduktion auf die Aspekte, die ausschließlich mit dem Leistungspotential "Waldbestände" in Verbindung stehen. Weitere Dimensionen des Intensitätsbegriffes als personale, organisationsstrukturelle oder als operative technsiche Variable waren demnach nicht Gegenstand der Betrachtungen.