Die Untersuchung der photosynthetischen Reaktionen im jahreszeitlichen Wechsel zeigt beispielhaft Situationen, waehrend derer Fichten von natuerlichen Stressoren belastet sind und fuer eine Schaedigung durch einen zusaetzlichen Stressor sensibilisiert erscheinen. Der durch niedere Temperatur bedingte Winterstress, welcher schon durch Strahlung mittlerer Intensitaet verstaerkt werden kann und die durch Starklicht bedingte diurnal auftretende Photoinhibition sind natuerliche Stressoren, welche die Pflanzen verstaerkt fuer eine zusaetzliche Schaedigung disponieren koennen. Im Laufe der Entwicklung tritt aber auch ein ontogentisch bedingter Stress waehrend des Neuaustriebes auf: in dieser Periode wird nicht nur der photosynthetische Apparat des juengsten Nadeljahrganges aufgebaut, es werden auch Reservestoffe und Enzymproteine in den aelteren Nadeljahrgaengen mobilisiert und verlagert. Eine zusaetzliche Belastung mit Luftschadstoffen muss nun nicht neue spezifische Schaeden setzen, sondern es koennen auch bereits vorhandene Schaedigungen verstaerkt werden und/oder wird bei einem bereits eingetretenen Schaden die Erholungsphase verlaengert werden. Durch solche Mechanismen kann sich sogar nur kurzzeitig auftretender Stress ueber Tage zu einer chronischen Stoerung akkumulieren. Natuerliche Stressoren schaffen somit durch die Beeinflussung der Baumphysiologie erst die Grundlage fuer die Schaedigung durch anthropogene Stressoren wie Luftschadstoffe. Fuer eine zumindest annaeherungsweise Analyse der schaedigenden Wirkung von Luftschadstoffen ist es daher unbedingt erforderlich, die stoffwechselphysiologischen Reaktionen einer Fichte auf natuerliche Stressorenmuster zu kennen.
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 181.2 (Beziehungen zum Klima. Akklimatisation. [Siehe vorzugsweise Untertitel von 4; Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt siehe 181.45]) 161.32 (Assimilation des Kohlenstoffes. Photosynthese) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [436.7] (Tirol)