Der Einfluss verschiedener Behandlungen von Fichtenjungbeständen auf deren Massen- und Wertleistung sowie die Bestandessicherheit gegen Wind und Schnee : Dissertation
Die Notwendigkeit frühzeitiger Eingriffe in Fichtenjungbestände ist heute kaum umstritten, besonders im Hinblick auf Wertleistung und Bestandessicherheit. Die immer größer werdende Spanne zwischen Erntekosten und Erlös, sowie Absatzschwierigkeiten bei schwachen Sortimenten zwingen zu rationellen Behandlungsverfahren. Im Harz und Solling wurde deshalb in Fichtenjungbeständen vielerorts durch Aushieb jeder 2. oder 4. Reihe eingegriffen. Die vorliegende Untersuchung soll dazu beitragen, den Einfluß von Reihenentnahmen in eng begründeten Fichtenjungbeständen auf deren Massen- und Wertleistung sowie auf die Bestandessicherheit zu klären, um dem Wirtschafter Hilfen für die Wahl eines geeigneten Verfahrens und Hinweise für die Weiterbehandlung schon schematisch geläuterter Bestände geben zu können. Zu diesem Zweck wurden im Raum Südniedersachsens schematisch geläuterte Bestände erhoben. 9 Forstorte (Weiserflächen) mit insgesamt 21 Behandlungen erwiesen sich als geeignet. Sie liegen in der Hauptschneebruchzone des Harz und Solling. Die Pflanzverbände betrag 1,5 m mal 1,1 m bis 1,5 m. Bei den einzelnen Behandlungen wurden die 800 stärksten Bäume je ha, sowie für biologische Vergleiche die 20% stärksten und der Gesamtbestand betrachtet. Zunächst wurde jede Weiserfläche allein untersucht. Dabei wurden neben der mittleren Grundfläche Stammzahl, Stammabstandverteilung, Sechsstammabstand und Doppelreihenabstand berücksichtigt. Bei Weiserfläche 2 wurden zusätzlich noch Höhe, Kronenprozent, h/d-Verhältnis, h/d-Verhältnis der oberen Stammhälfte, Durchmesser in halber Höhe, jährliche Radialzuwüchse, Grundfläche und Höhe in Abhängigkeit von der Ausgangsgrundfläche, Bestandeshöhenkurve und zuletzt Stärke des dicksten Astes und Exzentrizität der Stammquerschnitte betrachtet. Daran anschließend wurden alle Weiserflächen gemeinsam untersucht. Die mathematisch statistische Auswertung erfolgte hauptsächlich über mehrfache Vergleiche (S-Test, R-Test, K-Methode). Als Signifikanzniveau wurden = 0,90 festgelegt. Für wirtschaftliche Entscheidungen wurden die 800 stärksten Bäume je ha der jeweiligen Behandlung zugrunde gelegt. Als Entscheidungshilfe für die Beurteilung der Qualität wurde die Untersuchung von Kramer, Dong, Rusack (1971) und für die Beurteilung der zukünftigen Bestandessicherheit ein Stammzahlmodell von Pollanschütz (1971) sowie h/d-Verhältnis und Kronenprozent - soweit gemessen - herangezogen.