Einfluss von Immissionen auf chemisch-mineralogische Zustandsaenderungen des Bodens, einschliesslich Versuch der Erfassung dadurch bedingter Elementumsetzungen. Endbericht
Im stadtnahen Wienerwald sowie im Raum Schoeneben (Oberoesterreich) wurden Bodenproben in 4 Tiefenstufen aus dem durch Luftimmissionen stark versauerten Stammablaufbereichen (pH KCl ca. 3,0) und aus dem Zwischenstammbereich (pH KCl 3,0 bis 5,0) von Altbuchenbestaenden gewonnen und im Labor untersucht. In Schoeneben betraegt die pH-Differenz zwischen Stammablauf- und Zwischenstammbereich 0,2 pH-Stufen da auch im Zwischenstammbereich eine starke Bodenversauerung festzustellen ist, waehrend im stadtnahen Wienerwald zwischen Stammablauf- und Zwischenstammbereich Unterschiede von mehr als 2 pH-Stufen bestehen. Im Wienerwald weist der Stammablaufbereich im Vergleich zum Zwischenstammbereich einen hoeheren Gesamtkohlenstoff-, Gesamtschwefel-, Gesamtstickstoff- sowie Salzgehalt und eine weit niedrigere effektive Kationenaustauschkapazitaet (KAKeff) auf, wobei am Sorptionskomplex die funktionellen Saeuregruppen (Kationsaeuren) Al und Fe gegenueber den Basen Ca und Mg i.a. ueberwiegen; austauschbares K liegt dagegen in hoeheren Mengen vor. Die Schwermetallbelastung durch Pb, Zn und Cu ist im Einsickerungsbereich des Stammabflusses wesentlich hoeher als im Zwischenstammbereich, waehrend Cd, trotz hohem Eintrag mit den Winterniederschlaegen, infolge Auswaschung kaum nachweisbar ist. Ebenso wurden im Stammablaufbereich erhoehte Mengen an Eisenoxiden und deutlich geringere Gehalte an Mn- und Si-Oxiden bzw. -Verbindungen neben einer Zunahme an Feinkornfraktionen festgestellt. Anstelle vom "sekundaeren" Chlorit treten stark aufweitbare Wechsellagerungsminerale auf und die Kristallstruktur des Vermiculits ist eindeutig veraendert. Dies weist auf irreversible Zustandsaenderungen in der Tonfraktion und eine beginnende Desilifizierung im Stammablaufbereich hin.