Im letzten Jahrzehnt sind große technologische und wissenschaftliche Fortschritte auf dem Gebiet der Fernerkundung zu verzeichnen. "Neben das Luftbild traten andere Systeme der flächenhaften Aufzeichnung elektromagnetischer Wellen, neben das Flugzeug traten Satelliten und Raketen als Träger der Aufnahmegeräte, neben den Möglichkeiten des Empfangs von reflektierten Lichtwellen entstanden operationelle Systeme für den Empfang und die Aufzeichnung der Wärmestrahlen, von Strahlen aus dem UV- und dem Mikrowellenbereich; zu den klassischen Methoden der Bildinterpretation durch sachkundige Menschen gesellten sich computergestützte, digitale Auswerteverfahren, Bildmanipulationsmethoden, die Möglichkeiten multispektraler Bildmischung" (Hildebrandt 1976). Die erwähnten Fortschritte brachten eine Reihe von Konsequenzen für die Auswertung von Luftbildern und anderen Fernerkundungsaufzeichnungen mit sich: 1) Die Luftbilder und andere Fernerkundungsaufzeichnungen wurden für zahlreiche neue Fachrichtungen zugänglich gemacht (vgl. Kapitel 1) und zur Lösung neuer Inventur- und Beobachtungsaufgaben herangezogen. 2) Aus den o.a. Gründen steigt die Anzahl der anfallenden Luftbilder und anderer Fernerkundungsaufzeichnungen ständig an. Die vollständige Auswertung der genannten Bild- und Datenmaterialien durch herkömmliche analoge Bildauswertemethoden ist kaum noch möglich. 3) Ferner ist zu erwähnen, daß die hochauflösenden Luftbilder wesentlich mehr Primärinformationen enthalten als bisher mit herkömmlichen analogen Methoden an Informationen ausgeschöpft werden könnte.