Die Lawinen-Schadensereignisse in Österreich in der Periode von 1967/68 bis 1992/93 : Eine Darstellung regionalstatistischer Daten : Diplomarbeit, Universität Innsbruck. Naturwissenschaftliche Fakultät
Grundlagen der vorliegenden Arbeit sind einerseits mehr als 5000 Meldungen über Schadenslawinen, welche in den Winterberichten der Forstlichen Bundesversuchsanstalt jahrweise zusammengestellt wurden, und andererseits über 3000 Lawinenmeldeblätter der "Österreichischen Alpingendarmerie". Daraus wurde eine Datenbank in zwei Teilen erstellt. Ziel und Ergebnis der vorliegenden Diplomarbeit ist die Darstellung eines Teiles dieser Daten in ihrer zeitlich-räumlichen Dimension, deren Variabilität zu dokumentieren und die Ermittlung und Kartierung der gemeindewiesen Dichte von Lawinenereignissen im österreichischen Alpenraum. Damit sind neue, besser differenzierte Einblicke in das Lawinengeschehen möglich. Um die Frage nach lokalen Konzentrationen zu klären sind allerdings weiter Differenzierungen (z.B. zwischen Sachschadens- und Unfall-Lawinen) innerhalb der Gemeinden erforderlich. Die Relevanz der einzelnen österreichischen Gemeinden in Bezug auf das Lawinengeschehen ist nun bekannt. Diese Kenntnis ist besonders wichtig, um künftige Beobachtungen und Erhebungstätigkeiten durchführen zu können, aber auch um raumordnerische und raumplanerische Schwerpunkte und Dringlichkeiten festlegen zu können. Ein Ergebnis, welches von der bisherigen Meinung, daß Lawinen besonders häufig aus dem Sektor Nord bis Nordost anbrechen, wbweicht, lieferte die Auswertung der Exposition der Anbruchgebiete (32% aller Schadenslawinen waren allein nach S bis SE exponiert). Es war möglich frühere Aussagen den Bezug der Anbruchgebiete zur potentiellen Waldgrenze betreffend, zu bestätigen: 70% aller Schadenslawinen brachen unterhalb von 2100 m an. Erwartungsgemäß scheinen starke und extreme Schneefälle als lawinenbildende Faktoren am häufigsten auf (zusammen 68, 2%). Hohe Anteile (über 30%) an den lawinenbildenden Faktoren weisen auch Wind und Temperaturanstieg auf, besonders in Kombination mit Niederschlag.