Untersuchungen zur Biologie und Ökologie der erst in jüngerer Zeit nach Deutschland eingeschleppten Wolligen Napfschildlaus Pulvinaria regalis Canard (Hom., Coccidae) sowie zu deren heimischen natürlichen Feinden an Park- und Alleebäumen : Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität. Landwirtschaftliche Fakultät. Institut für Pflanzenkrankheiten
In dieser Arbeit wurde die Biologie, Ökologie und Verbreitung der neu eingeschleppten Wolligen Napfschildlausart Pulvinaria regalis Canard (Homoptera, Coccidae), einem Schädling von Park- und Alleebäumen, im Freiland und im Labor untersucht. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildeten die Beobachtungen und Versuche zu biologischen und ökologischen Eigenschaften von zwei einheimischen natürlichen Feinden der Napfschildlaus, der Marienkäferart Exochomus quadripustulatus L. (Coleoptera, Coccinellidae) und der Schlupfwespe Coccophagus scutellaris Dalm. (Hymenoptera, Aphelinidae). Ziel der Arbeit war die Erfassung von Daten zur Entwicklung einer biologischen Bekämpfungsstrategie. Im Stadtgebiet von Bonn erfolgte die Eiablage von P. regalis von Ende April bis Mitte Mai auf Stämme und Äste ihrer Wirtsbäume. Von Mitte Mai bis Ende Juni schlüpften die Crawler und etablierten sich für den Rest des Sommers auf den Blättern. Bis zum Herbst entwickelten sich Männchen zu Erst- und Weibchen zu Zweitnymphen. Kurz vor dem Blattfall wanderten sie auf dünne Äste, wo sie ebenfalls Saft saugten und im April des nächsten Jahres das Adultstadium erreichten. Das Messen der Analplattenlänge von P. regalis-Individuen erwies sich als geeignete Methode zur Bestimmung des Entwicklungsstadiums. Die Entwicklung der Körpergröße erschien ebenso wie die Dispersion und Abundanz der P. regalis-Individuen auf den Blättern durch die Wirtspflanzenart beeinflußt zu sein. Im Jahr 1995 erstreckten sich die deutschen Befallsgebiete im Norden bis nach Dortmund und im Süden bis nach Frankfurt und Offenbach. Hauptsächlich wurden Roßkastanien-, Linden- und Ahornbäume befallen. Im Labor bewirkte eine Zuchttemperatur von 26°C bereits einen Entwicklungsstillstand. Auf P. regalis-befallenen Park- und Alleebäumen konnten E. quadripustulatus-Eier von Ende April bis Mitte Juni, Larven von Mitte Mai bis Mitte Juli, Puppen von Ende Juni bis Ende Juli und Adulte während des gesamten Untersuchungszeitraums beobachtet werden. Im Labor fraßen E. quadripustulantus-Larven während ihrer gesamten Jugendentwicklung etwa zwischen 7899 und 9424 P. regalis-Eier. Mit sinkenden Zuchttemperaturen stieg die Nahrungsaufnahme. E. quadripustulatus-Adulte begannen unmittelbar nach der Imaginalhäutung mit einer ausgeprägten Nahrungsaufnahme, die bei Wechseltemperaturen von 20/14°C (16/8 h) am 10. Tag ihr Maximum mit durchschnittlich 120 aufgenommenen P. regalis-Settlern erreichte. Vom 40. Tag an wurden nur noch zwischen 3 und 6 Schildläuse täglich gefressen. Die Schlupfwespe C. scutellaris überwinterte in P. regalis-Zweitnymphen und hatte mindestens 2 Generationen im Jahr. Befruchtete C. scutellaris-Eier wurden bei P. regalis-Zweitnymphen ausschließlich in deren Verdauungstrakt abgelegt. Bei Konstanttemperatur von 25°C schlüpften die C. scutellaris-Larven am 3. und 4. Tag. Präpuppen konnten vom 11., Puppen vom 13. und Adulte vom 14. Tag an beobachtet werden. Unbegattete C. scutellaris-Weibchen legten ihre Eier nur in C scutellaris-Larven ab, die das Präpuppenstadium noch nicht erreicht hatten. Die Temperaturbedingungen hatten einen wesentlichen einfluß auf die Entwicklungsdauer beider Geschlechter und die Anzahl männlicher Nachkommen. Als Nahrung für Adulte zeigte Honigtau, der von P. regalis stammte, ähnlich positive Effekte auf die Lebensdauer von C. scutellaris wie Blütenhonig. Bei 16/12°C (12/12 h) parasitierten C. scutellaris-Weibchen im Durchschnitt 63,7 P. regalis-Zweitnymphen.
453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)]) 145.7x14.28/.39 (Homoptera) 411.12 (Insekten und andere Gliederfüssler) 272 (Parks) 273 (Zierbäume an Straßen, Wegen und an der Küste) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)