Die Vitalitaet und Ueberlebensfaehigkeit von Gehoelzen nach einer Wurzelverletzung bzw. einem Wurzelverlust (Pflanzschnitt, Bauarbeiten etc.) wird von der Faehigkeit zum regulaeren und regenerativen Wurzelwachstum bestimmt. Geeignete Methoden zur Vitalitaetssteigerung nach einem destruktiven Eingriff in das Wurzelsystem eines Gehoelzes muessen daher bei der Regeneration und Vergroesserung der absorbierenden Wurzeloberflaeche ansetzen und die am Standort vorhandenen Wasser- und Naehrstoffreserven, als Grundbausteine fuer das Wurzelwachstum, besser verfuegbar machen. Die durchgefuehrten Untersuchungen ueber Techniken zur Stimulierung des regenerativen Wurzelwachstum an Eichen wurden in zwei Ebenen durchgefuehrt, wobei zunaechst an Saemlingen unter kontrollierten Bedingungen die Reaktionen von Pflanzen mit und ohne Wurzelschnitt auf Behandlungen mit Phytohormonen und/oder Biostimulantien untersucht wurde. Da in herkoemmlichen Versuchsaufbauten die Gesamtanalyse eines Baumes und eine gezielte Behandlung von einzelnen Wurzeln sowie eine Analyse des Wurzelwachstums nur eingeschraenkt und oft nicht zerstoerungsfrei moeglich sind, wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein neuartiges Kultursystem entwickelt, in dem das Gesamtsystem "Baum" der Beobachtung zugaenglich ist. In der Versuchsanlage, die in einem Gewaechshaus installiert ist, koennen Saemlinge bis zu einer Versuchsdauer von ca. Jahren unter kontrollierten Bedingungen untersucht werden. Das periodische Wurzelwachstum bzw. die Auswirkung auf die durchgefuehrten Behandlungen wurde periodisch erfasst, photographisch dokumentiert und computergestuetzt mit bildanalytischen Methoden vermessen. Mit der erarbeiteten Methode (Foto-Kleinbildscanner-Bildbearbeitung-Bildverarbeitung) konnten bei der Laengenmessung Wurzeln ab einem Durchmesser von 1mm und bei der Flaechenmessung auch Feinstwurzeln erfasst werden. Insgesamt ergab die bildanalytische Laengen- und Flaechenmessung der Wurzelprojektionsbilder verlaessliche und qualitativ hochwertige Masszahlen fuer eine Abschaetzung von Wachstumsvorgaengen im Wurzelbereich. Da es sich bei Wald- und Stadtbaeumen oft um dieselben Baumarten handelt und der Wurzelschnitt vor der Pflanzung sowohl am Wald- als auch am Stadtstandort zu erheblichen Stoerungen in den physiologischen Funktionen des Baumes fuehrt, wurden die Versuche mit Stieleiche (Quercus robur L.) durchgefuehrt, die im urbanen Bereich als Strassen- und Parkbaum Verwendung findet und wadbaulich haeufig bei Heisterpflanzungen eingesetzt wird. Die Untersuchungsergebnisse sind somit fuer den "Stadtbaum" und fuer den "Waldbaum" gleichermassen relevant, wobei die artifizell beeinflussten Ergebnisse aus den kontrollierten Kulturversuchen bezueglich ihrer Gueltigkeit fuer Baeume unter Freilandbedingungen ueberprueft wurden. Nach Vorversuchen unter konstanten Lichtbedingungen mit 0,01%igen Loesungen von Huminsaeure, NAA (Auxin-Analogum), Vitamin C, Vitamin D3, Vitamin B1, Vitamin B6 und einem Gemisch aus den getesteten Biostimulantien wurden die Kulturversuche in der Vegetationsperiode getesteten Vitamine in der Spruehkultur kein deutlicher Effekt nachgewiesen..