Nichtlandwirte als Nachfrager auf dem Waldgrundstuecksmarkt : Analyse oekonomischer und politischer Zusammenhaenge beim Kauf von Waldgrundstuecken durch Nichtlandwirte am Beispiel des Regierungsbezirks Hannover : Dissertation
Das Thema "Nichtlandwirte als Nachfrage auf dem Waldgrundstuecksmarkt" war bisher noch nicht Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Gruende dafuer sind vielfaeltiger Art. Einerseits scheint diese Nachfragegruppe zunaechst nicht von grosser Bedeutung zu sein. Andererseits ist der Markt fuer Waldgrundstuecke generell wenig transparent, so dass Aussagen hierzu kaum moeglich sind. Bisherige Untersuchungen des Waldgrundstuecksmarktes haben sich daher auf die vermeintlich bedeutendsten Akteure, die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, beschraenkt. Dem Begriff "Wald" haftet seit jeher "Bodenstaendiges", "Sicheres", "Traditionsverbundenes", und "Naturverbundenes" an. Wenn auf dem Markt fuer Waldgrundstuecke Bewegung stattfindet, kann das zum Teil damit erklaert werden, dass betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte dafuer sprechen, sich vom Wald zu trennen. Derartige betriebliche Notwendigkeiten, die dann zu einem Angebot auf dem Markt fuehren, koennen sich sowohl fuer private als auch fuer oeffentlich-rechtliche Waldeigentuemer ergeben. Zum Einstieg in die Untersuchung werden verschiedene Hypothesen sormuliert: Einmal wird davon ausgegangen, dass ein Nichtlandwirt ein Waldgrundstueck kauft, weil bei ihm zunaechst die Konsumguteigenschaft des Waldgrundstuecks im Vordergrund steht. Dieses bedeutet dann, dass Investititonsueberlegungen kaum eine Rolle spielen in Hinblick auf Preisvorstellungen und Preisfindung. Weiter wird angenommen, dass aufgrund der sehr ausgepraegten staatlichen Beguenstigung der Forstwirtschaft die Nachfrage nach Waldgrundstuecken durch Nichtlandwirte gegenueber der forstwirtschaftlich motovierten Nachfrage benachteiligt ist. Nach der Darstellung der Zielsetzung fuer die Untersuchung, die unter anderemn darin besteht, einen regionalen Teilmarkt der nichtlandwirtschaftlichen Nachfrage nach Waldgrundstuecken speziell zu untersuchen, werden auch die Rahmenbedingungen des Waldgrundstuecksmarktes, die sich - ausgehend von politischen Zielen - stark in rechtlichen Normen manifestieren, analysiert. Zur Eingrenzung des Untersuchungsfeldes werden eine Reihe von Definitionen fuer Land- und Forstwirtschaft im weitesten Sinne sowie fuer Wald und Waldgrundstuecke dargestellt. Die umfassende Darstellung der Definitionen ist erforderlich, um den Terminus "Nichtlandwirt" herauszuarbeiten. Der Abschnitt ueber das methodische Vorgehen fuer die theoretische Analyse enthaelt Informationen ueber die Erforschung der Rahmenbedingungen des Marktes, zur Untersuchung der "Orte des Marktgeschehens", zur Untersuchung des Angebotes und zur Untersuchung der nichtlandwirtschaftlichen Nachfrage. Einen sehr breiten Raum nimmt die Darstellung der Komponenten des Waldgrundstuecksmarktes unter besonderer Beruecksichtigung der nichtlandwirtschaftlichen Nachfrage ein. Hier werden neben dem rechtlichen Rahmen, der den Waldgrundstuecksmarkt beeinflusst, auch die Rahmenbedingungen dargestellt, die Orientierungslinien fuer die Preisfindung fuer Waldgrundstuecke sind. Eine Analyse der Orte des Marktgeschehens macht deutlich, dass die Medien zur Transparenzvermittlung auf dem Waldgrundstuecksmarkt sehr begrenzt sind. Die grobe Darstellung des Angebots an Waldgrundstuecken laesst deutlich werden, dass das Waldeigentum vielfach nicht zum Angebot wird. Erst wenn zwingende betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten vorliegen, wird die Immobilitaet in Richtung Mobilitaet veraendert. Auch der gesamte Bereich der "oeffentlichen Hand" sieht kaum die Notwendigkeit, sich von Waldgrundstuecken zu trennen, obwohl per Saldo die Haushalte dadurch wahrscheinlich entlastet werden koennten. Unter der Ueberschrift "Nichtlandwirtschaftliche Nachfrage i.e.S." wird die Struktur der nichtlandwirtschaftlichen Nachfrage theoretisch dargestellt. Einen breiten Raum nimmt hier die Analyse der Folgen des Waldkaufs als Bestimmungsgrund fuer die nichtlandwirtschaftliche Nachfrage ein.