Die Waelder des argentinischen Feuchtchaco sind auf weiter Flaeche degradiert bzw. werden in Weide- oder Ackerflaeche umgewandelt. Wald wird durchweg raubbauartig genutzt. Das Holz wirtschaftlich besonders wichtiger Arten ist bereits knapp, diese verjuengen sich jedoch nur unzureichend. Das Wissen ueber die Oekologie der Waelder ist lueckenhaft. Sowohl Konzepte als auch Wille zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung sind bisher nur im Ansatz vorhanden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Kenntnisse ueber Struktur und Dynamik der Waelder des argentinischen Feuchtchaco zu verbessern und darauf aufbauend waldbauliche Behandlungsvorschlaege abzuleiten. Dazu wurden - Luftbilder verschiedener Aufnahmejahre beschafft, Transekte entlang von schwachen Gefaellsgradienten angelegt und Daten frueherer Inventuren ausgewertet, - Struktur, Naturverjuengung und Konkurrenz in ungestoerten Waeldern untersucht, - Strukturen genutzter Waelder erfasst, - an Stammscheiben und wiederholt aufgenommenen Flaechen Zuwaechse ermittelt. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen. Vegetationsdynamik - Die Vegetation wird in erster Linie durch das Relief gepraegt. Selbst minimale Hoehenunterschiede von nur wenigen Dezimetern haben in dem nahezu ebenen Gelaende grossen Einfluss auf die Zusammensetzung des Pflanzenkleids. In Mulden finden sich versumpfte und wechselnasse Graslandschaften, entlang eines leichten Gelaendeanstiegs folgen einander Palmenhaine, Waelder in Entstehung, tief gelegene offene, hoch gelegene offene und hoch gelegegene geschlossene Waelder. Das raeumliche Nebeneinander entspricht dabei vielfach einem zeitlichen Nacheinander. Wirtschaftlich wertvolle Pionierbaumarten finden sich, z.T. in Form einschichtiger Reinbestaende, als erste Besiedler auf waldfreien, oft wechselnassen Flaechen ein, werden aber im Laufe der Zeit von schattentoleranteren Baumarten mit bislang meist geringer Nachfrage verdraengt. Lichtbeduerftige Baumarten dominieren in hoeher gelegenen dichten Waeldern vielfach im Oberstand, verjuengen sich jedoch nicht mehr. Auf den leicht erhabenen Gelaenderuecken mit dominierenden Schattbaumarten fanden sich keine Anzeichen fuer natuerliche Katastrophen, die den Pionieren eine erneute erfolgreiche Verjuengung ermoeglichten. Der aus Schattbaumarten bestehende Wald ist als stabile Klimaxgesellschaft anzusehen. Selbst in groesseren, durch Windwurf entstandenen Luecken fanden sich ausschliesslich Straeucher und Vertreter von Schattbaumarten, aber keine Pionierbaumarten. Feuer treten haeufig in offenen Landschaften auf, dringen jedoch in geschlossene Waelder nicht ein. Entsprechend ihrem Vorkommen entlang von schwachen Niveaugradienten koennen Licht- bzw. Pionierbaumarten auch als "Baumarten tiefer Lagen", Schatt- bzw. Klimaxbaumarten als "Baumarten hoher Lagen" bezeichnet werden, wobei noch einmal auf die nur sehr geringen Hoehenunterschiede von wenigen Dezimetern verwiesen sei. Im Wald werden Pionierbaumarten im Verlauf der Sukzession verdraengt, ein "Ausweichen" in geringfuegig tiefer gelegenes, bislang waldfreies Gelaende ist bei nachlassender Haeufigkeit und Dauer von Ueberschwemmungen moeglich, wird aber oft durch Feuer verhindert. Die Bedeutung von Beweidung und von in kurzen Abstaenden gelegten Feuern wird diskutiert. Anhand von Luftbildreihen konnte nachgewiesen werden, dass sich Wald in den letzten Jahrzehnten vielerorts in tiefgelegenes, frueher offenes Gelaende ausbreitete. Nach Rodung von Waeldern mit vorherrschenden Schattbaumarten und voruebergehender Ackernutzung stellen sich im Verlauf einer sekundaeren Sukzession als erster erneut Pioniere ein. Im Unterstand finden sich jedoch bereits zahlreiche Schattbaumarten und zwar zunaechst insbesondere die, die sich auch entlang der Niveaugradienten relativ weit "unten" einstellen. Waldstruktur, Verjuengung und Konkurrenz in weitgehend ungestoerten Waeldern - In tief gelegenem Gelaende werden zuweilen einschichtige (Fast-) Reinbestaende von Pr...