Beiträge zur Methodik der Wurzelatmungsmessung und ihre Anwendung bei der physiologischen Charakterisierung von jungen Nadelbäumen : Dissertation der Universität Innsbruck
Im methodischen Abschnitt dieser Dissertation wurde zuerst die Möglichkeit einer Wurzelatmungsmessung in einem Bodensubstrat ohne Atmung untersucht. Als Boden wurde dazu Vermikulit verwendet. Es stellte sich aber heraus, daß Vermikulit im feuchten Zustand wenig, aber immerhin so viel CO2 abgibt, daß diese CO2-Freisetzung bei Wurzelatmungsmessungen berücksichtigut werden muß. Auch sterilisierte Gartenerde gibt wie Vermikulit, zwar wenig aber kontinuierlich CO2 ab und ist deshalb auch nicht als neutrales Bodensubstrat bei Wurzelatmungsmessungen geeignet. Da kein Substrat ohne CO2-Abgabe gefunden werden konnte, wurde die Möglichkeit einer Wurzelatmungsmessung in normaler Gartenerde geprüft. Dabei erwies sich das bereits von Eidmann (1943) angewendete Verfahren, bei dem neben bepflanzten auch unbepflanzte Töpfe mit gleichem Bodenmaterial bereitgestellt werden, welche zur Beurteilung des Anteils der Bodenatmung an der Gesamtatmung in den bepflanzten Töpfen dienen, als sehr gut geeignet. Die Proben konnten während der Messung in den Töpfen verbleiben, sodaß keine Störung zu Versuchsbeginn auftrat. Durch die Verwendung des Überströmungsverfahrens konnte eine unnatürlich starke Durchlüftung des Bodens vermieden werden. Die genannte Methode ist für verschiedene Böden geeignet, wenn man berücksichtigt, daß die Wurzel- und besonders die Bodenatmung vom Bodentyp abhängig ist. Der Vergleich der Wurzelatmung im Boden mit der in wassergesättigter Luft ergab bei Fichten keine Unterschiede. Bei Zirben trat bei einem Versuch auch kein Unterschied auf, während bei einem anderen die Wurzeln in wassergesättigter Luft um durchschnittlich 28 % schwächer atmeten. Die erhöhte Atmung im Boden ist wahrscheinlich auf Wurzelausscheidungen und abgestorbene Wurzelteile zurückzuführen, die das Bodenleben in der Rhizosphäre verstärken.