Die Forschungsarbeit beschreibt die aktuellen Verfahren für die Pflanzung mit Lochbohrgeräten. Mit Hilfe von Arbeitsstudien wurden Entscheidungshilfen für die Abgrenzung der Einsatzbereiche der untersuchten Verfahren sowie Kalkulationsgrundlagen hergeleitet. Die Pflanzlochbohrung ist ein geeignetes Verfahren für die Kulturbegründung mit Großpflanzen. Größe und Form des Wurzelballens sind die entscheidenden Kriterien zu Abgrenzung der Lochbohrverfahren gegeüber manuellen Pflanzverfahren, die zum Setzen von Großpflanzen geeignet sind (Rhodener Verfahren, Hohlspatenpflanzung). Manuelle Verfahren geraten an ihre Einsatzgrenzen, wenn die horizontale Ausbreitung der Wurzeln Pflanzlöcher von größerem Durchmesser erfordert. Ein Wurzelschnitt soll wegen seiner negativen Auswirkungen unterbleiben. Manuelle Pflanzverfahren sind leistungsfähiger und damit kostengünstiger als Lochbohrverfahren. Im Durchschnitt betragen die Kosten für die manuelle Pflanzung von Großpflanzen etwa 1000,- DM pro Tausend Pflanzen. Dabei ist die ergonomische Belastung geringer als bei motormanuellen Lochbohrverfahren. Für die Pflanzlochbohrung stehen verschiedene motormanuelle und maschinengestützte Verfahren zur Auswahl. Das bekannteste motormanuelle Verfahren ist die Bohrung mit dem "Pflanzfuchs". Das Verfahren ist verbreitet und unkompliziert. Die Kosten für die Pflanzung liegen im Mittel bei rund 1650,- DM pro Tausend Pflanzen. Bei starker Behinderung auf der Pflanzfläche durch Bewuchs oder Reisig steigen Zeitbedarf und Kosten stark an. Eine Vorbereitung der Pflanzfläche senkt die Kosten für die Pflanzung und verringert die ergonomische Belastung der Arbeiter. Die Pflanzlochbohrung mit dem Forwarder ist ein rationelles Verfahren, das für die Pflanzung von großen Stückzahlen geeignet ist. Die Kosten für die Bohrung durch Unternehmer betragen etwa 600,- bis 900,- DM pro Tausend Pflanzen. Das Verfahren ist ergonomisch sehr günstig. Bei Forwarderbohrung muß die Befahrung der Fläche gering gehalten werden. Weitere motormanuelle und maschinengestützte Verfahren ergänzen die Palette der Lochbohrverfahren. Tragbare Ein-Man-Erdbohrgeräte sollten aus ergonomischen Gründen nicht eingesetzt werden. Verfahren mit umgerüsteten Kleinbaggern oder Miniradladern werden vereinzelt angewendet. Sie erfordern wegen der begrenzten Reichweite der Ausleger eine dichtere Befahrung der Fläche als die Forwarderbohrung. Wurzeluntersuchungen an älteren Kulturen, die mittels Pflanzlochbohrung begründet worden waren, zeigten den Einfluß der Pflanzqualität auf die Wurzelentwicklung. Schlechte Arbeitsqualität bei der Pflanzung verursacht deutliche Wurzeldeformationen. Die Entwicklung baumartentypischer Wurzelbilder hängt in großem Maße von der Durchwurzelbarkeit des Bodens ab.