Im Jahre 1892 wurde am Hauersteig im Wienerwald ein vierteiliger Fichten-Pflanzweitversuch angelegt, wobei Pflanzverbände von 1x1m, 1,5x1,5m, 1x2m und 2x2m gewählt wurden. Ziel dieses Versuches war die Untersuchung des Einflusses verschiedener Pflanzabstände auf die Gesamtwuchsleistung, die Wertleistung sowie die Betriebssicherheit der Bestände. 1923 wurde mit den ertragskundlichen Erhebungen begonnen. Die bisher letzte Revisionsaufnahme wurde außerplanmäßig im Herbst 1995 durchgeführt, weil durch den plötzlich auftretenden Borkenkäferbefall und die daher notwendigen Schlägerungen eine erhebliche Störung des Bestandesgefüges gegeben war, so daß eine weitere ertragskundliche Beobachtung nicht mehr sinnvoll erscheint. Die Auswertung der Ergebnisse hat gezeigt, daß in der Gesamtwuchsleistung nur geringfügige Unterschiede zwischen den 4 Parzellen bestehen. Von größerer Bedeutung sind die festgestellten Unterschiede hinsichtlich Wertleistung und Bestandessicherheit. Der im Weitverband begründete Bestand hat sich durch die günstigen H/D-Verhältnisse den anderen Pflanzverbänden gegenüber als wesentlich stabiler gegen Schneebruch erwiesen. Außerdem war dieser Bestand infolge der stärkeren Dimensionen stets den im engeren Verband gepflanzten Beständen in der Gesamtwertleistung durch höhere Deckungsbeiträge erheblich überlegen. Auch bei den Vorräten des verbliebenen Bestandes übertrifft dieser Bestand eindeutig die übrigen Parzellen. Besonders deutlich werden die Unterschiede beim Vergleich von Eng- und Weitverband; die Unterschiede zwischen den Parzellen 2 und 3 sind dagegen nur gering.