Die diesjährige Kronenzustandserhebung zeigte, nach einer bereits im Vorjahr erfolgten Verschlechterung des Kronenzustandes, eine neuerliche Zunahme der Kronenverlichtungen auf. Durch diese Entwicklung wurden nunmehr wieder ähnliche Werte wie zu Beginn der 90er Jahre erreicht. Über alle Baumarten gerechnet hat sich die Zahl der als "nicht verlichtet" eingestuften Probebäume um 5.5-Prozentpunkte verringert. Starke Veränderungen erfolgten bei Kiefer und Buche, weniger starke bei Fichte, Tanne und Lärche. Nur bei der Eiche trat eine Verbesserung des Kronenzustandes ein, welche durch die Entnahme von stärker geschädigten Bäumen nur teilweise erklärt werden kann. Bereits im Bericht des vorigen Jahres wurde darauf verwiesen, daß ungünstige Witterungsbedingungen eine der Hauptursachen für die Verschlechterung des Kronenzustandes sind. In der Presseaussendung der UN/ECE vom August 2001 anläßlich der Präsentation des Waldzustandsberichtes 2000 für Europa heißt es: "Extreme weather conditions, parasites and air pollution wreak havoc on the crowns of a quarter of all trees". Die von der FBVA durchgeführten langfristigen Erhebungen zum Blühverhalten der Waldbäume zeigen für das Jahr 2001 in den tiefen und mittleren Lagen vor allem im Osten maximale Werte für die meisten Hauptbaumarten. Die starke Samenproduktion beeinflußt direkt und indirekt den Kronenhabitus und die Kronenverlichtung. Die konstatierte Verschlechterung des Kronenzustandes für dieses und das vorhergehende Jahr kann zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht als längerfristiger Trend interpretiert werden. Es ist aber festzustellen, daß die in den vorvergangenen Jahren vergleichsweise große Stabilität der Entwicklung unterbrochen wurde. Dies kann eine kurzfristige Störung oder das Anzeichen einer beginnenden Verschlechterungstendenz sein. Fundierte Aussagen zur Klärung dieser Frage können nur im Zuge eines langfristigen Monitorings getätigt werden.