Ein Beitrag zur Züchtung von Hybridlärchen (Larix x eurolepis Henry) : Das Langzeitprogramm der Firma F. von Lochow-Petkus : In memoriam Alfred Dengler (1874-1944)
In der vorliegenden Arbeit werden die bisherigen Ergebnisse eines Anfang der 60er Jahre in Zusammenarbeit mit der Firma F. von Lochow-Petkus begonnenen Programms zur Züchtung von Hybridlärchen (Larix x eurolepis Henry) dargestellt. Das Ziel dieses Programms liegt im Auffinden wüchsiger und qualitativ guter Hybridnachkommenschaften. Dabei standen die leichte Reproduzierbarkeit der besten Hybridsorten und die Möglichkeit einer Zulassung als "Geprüftes Vermehrungsgut" nach dem Forstlichen Saat- und Pflanzgutgesetz mit im Vordergrund. Es wurde ein Kreuzungsverfahren gewählt, bei dem die Bestäubung der Mutterklone Europäischer Lärchen mit einem Gemisch aus Pollen Japanischer Lärchen erfolgte. Die Europäichen Lärchen wurden in autochthonen Lärchenbeständen in den Alpen, in alten Provenienzversuchen und in Sekundärbeständen unbekannter Herkunft selektiert. Im Resultat der Kreuzungsarbeiten entstanden insgesamt 81 Hybridsorten, die zusammen mit 21 Standards (reine Europäische oder Japanische Lärchen) und 8 Mischpopulationen (Vermehrungsgut aus gemischten Beständen der beiden Lärchenarten) von 1972-1989 in 30 Feldversuchen und 1 Baumschulversuch ausgepflanzt wurden. Die Versuche befinden sich auf den unterschiedlichsten Standorten (27 in Deutschland, 2 in Frankreich, 2 in Österreich). Für jeden Versuch wird ein kurzer Bericht über seine bisherige Entwicklung gegeben. In verschiedenen Arten wurden die Baumhöhe und der Brusthöhendurchmesser gemessen, die Stammzahl ermittelt und die Schaftform bonitiert. Zur Beurteilung der Wuchsleistung der einzelnen Nachkommenschaften wurde der aus dem Brusthöhendurchmesser ermittelte jährliche Stammgrundflächenzuwachs je Produktionsflächeneinheit verwendet. Anhand des Verhaltens der Nachkommenschaften der reinen Arten (Standards) bzw. der speziellen Standortsbedingungen wurde eingeschätzt, für den Anbau welcher Lärchenart der jeweilige Versuchsort besser geeignet ist. Die Ergebnisse der Versuche bestätigen die Erkenntnis, daß sich Hybridnachkommenschaften von Europäischer und Japanischer Lärche durch besseres Wachstum als Nachkommenschaften der reinen Arten auszeichnen. Die meisten Hybriden erreichten für den jährlichen Stammgrundflächenzuwachs Werte die um 20-140 % über denen des jeweils besten Standards lagen. Die Hybriden hatten durchschnittlich bessere Überlebensraten als die Standards. Besonders deutlich war dies auf den als Europalärchenflächen eingestuften trockeneren Standorten. Auch hinsichtlich des Anteils an gutgeformten Stämmen wurden die Standards von den meisten Hybriden übertroffen. Es konnte kein negativer Zusammenhang zwischen dem Wachstum und der Stammform bei den Hybriden gefunden werden. Im Rahmen dieses Zuchtsprogramms wurde bisher eine Samenplantage zur Erzeugung von Hybridlärchensaatgut angelegt. Diese Plantage ist seit einigen Jahren als Ausgangsmaterial für "Geprüftes Vermehrungsgut" zugelassen und fruktifiziert auch. Die vorliegenden Versuchsergebnisse erlauben die Auswahl weiterer Auslesebaumklone der Europäischen Lärche für die Anlage von Samenplantagen zur Produktion von hochwertigen Hybridlärchensaatgut nach dem Muster der bereits existierenden Plantage.
165.41 (Züchtung durch Selbsten und Kreuzung (einschl. zytogenetische Fragen)) 232.13 (Versuche mit Hybriden und anderen Züchtungsergebnissen [vgl. auch 165 und 232.311.3]) 232.311.3 (Samenplantagen, Pfropfplantagen usw. einschl. Methoden zur Förderung der Samenerzeugung) 561.1 (Höhenzuwachs) 561.25 (Grundflächenzuwachs) 181.64 (Stammform) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])