Untersuchungen zu Humussystematik, der kleinflaechigen Variabilitaet von Humusformen sowie ihrer morphologischen Eigenschaften in Hochlagenbestaenden des Hochwechsels (Steiermark, Oesterreich) : Dissertation
Zur Charakterisierung morphologisch definierter Humustaxa, der Untersuchung der kleinflaechigen Variabilitaet von Humusformen in bewirtschafteten Hochlagenbestaenden, der Untersuchung von Beziehungen zwischen Humusformen und dominanten Pflanzenarten und dem Vergleich verschiedener Humusform-Klassifikationen wurden allgemeine Standortsparameter, Baum- und Bodenvegetation, morphologisch definierte Humusformen und Naehrstoffgehalte von Auflage- sowie organischen Mineralbodenhorizonten auf 3 Probeflaechen mit je 100 Einzelprofilen am Hochwechsel erhoben. Der Datensatz wurde mit uni- und multivariaten Verfahren analysiert. Mittels der Naehrstoffgehalte und dem pH-Wert (CaCl2) koennen morphologisch gefasste Humus-Haupthorizonte unterschieden werden, waehrend Sub-Horizonte nur in Einzelfaellen getrennt werden Ebenso koennen nur Humusform-Gruppen, nicht aber Humusformen unter Verwendung dieser Parameter differenziert werden. Aufgrund unterschiedlicher Klassifikationsmethoden, unterschiedlicher Erhebungsparameter und Skalierung derselben werden Einzelprofile bei der vergleichenden Einordnung von Humusprofilen in Humus-Klassifikationssysteme, die in Oesterreich, Deutschland, Frankreich und Kanada Anwendung finden, sehr unterschiedlich diagnositziert. Die wesentlichsten Humus-Bildungsprozesse werden auf Bestandesebene jedoch von allen Systemen gleich wiedergegeben. Es wurde festgestellt, dass durch Graeser intensiv durchwurzelte Humusformen sowie Humusformen mit hohen Holz- und Holzkohleanteile mittels der in Oesterreich verwendeten Systematik nach FINK (1969) nur unscharf oder nicht charakterisiert werden. Kleinraeumige Verteilungsmuster von Humusformen sowie die diese Muster steuernden Prozesse wurden durch die Ausscheidung von Mikro-Standorten, die neben der Humusform durch Vegetation, morphologische Eigenschaften im Humusprofil, Neigung und Relief gefasst werden, beschrieben. Die kleinraeumige Verteilung, der Aufbau und die Eigenschaften der Humusform-Profile werden auf den Untersuchungsflaechen durch die Dominanz von Graesern (Calamagrostis arundinacea, Avenella flexuosa) und Zwergstraeuchern (Vaccinium myrtillus), durch unterschiedliche Entwicklungsphasen dieser Arten und das Auftreten co-dominierender Pflanzen gepraegt. Daneben sind auch indirekte Einfluesse einzelner Arten wie Festuca altissima (Hangoberflaechen-Stabilisierung) und das Kleinrelief von Bedeutung. Die Kartierung von Mikro-Standorten ergab von diesen Einfluessen abhaengige Muster.