Pflanzensoziologische Stellung, Naturverjüngung und Einbürgerung von Fichte (Picea abies L.) und Waldkiefer (Pinus abies L.) und Waldkiefer (Pinus sylvestris L.) auf ausgewählten bodensauren Standorten im Rheinischen Schiefergebirge : Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Landwirtschaftliche Fakultät
In der Eifel und im Bergischen Land nehmen die hier nicht autochthonen Fichten- und Waldkiefernforste 60% der Waldfläche ein (Fichte: 47%, Waldkiefer13%). Nordrhein-Westfalen strebt an, diese Nadelholzbestände z.T. in Mischwald oder Laubwald umzuwandeln, um naturnahe und ökologisch stabilere Wälder aufzubauen. In diesem Zusammenhang werden in der vorliegenden Arbeit unter Berücksichtigung der Nutzungsgeschichte die vegetationskundliche Differenzierung der Fichten- und Waldkiefernforste sowie Naturverjüngung, Dynamik und Einbürgerung der beiden Arten untersucht. Lang andauernde Waldweide, Waldstreunutzung, Rott- und Schiffelwirtschaft sowie Holzkohleproduktion für die Eisenindustrie haben im Rheinischen Schiefergebirge großflächig zur Enstehung von Niederwäldern und Heiden geführt. Diese Flächen wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts großteils in Nadelwald umgewandelt. Die Fichtenforste, die pflanzensoziologisch als Harzlabkraut-Fichtenforst (Galium harcynicum-Picea abies-Gesellschaft, syn. Galio harcynici-Culto-Piceetum Zerbe 1993) benannt sind, lassen sich in drei Ausbildungen (typische Ausbildung, nährstoffreiche, Ausbildung mit Sauerklee und wechselfeuchte Asubildung mit Rasenschmiele) untergliedern. Bei den Waldkiefernforsten sind nach Boden und Relief vier Gesellschaften zu differenzieren: Heidelbeer-Waldkiefernforst, Adlerfarn-Waldkiefernforst und Schafschwingel-Waldkiefernforst. Gute Naturverjüngung der Fichte ist aufgrund der klimatischen Verhältnisse (kühlfeuchtes Mittelgebirgsklima) vorwiegend in höheren Lagen zu beobachten. Bei der Waldkiefer sind Bodenvegetation und Humusform für eine gute Natruverjüngung ausschlaggebend. Das Höhenwachstum der beiden Arten ist vor allem vom Lichtgenuß abhängig. Die Fichte ist in den niederschlagsreichen Lagen ab etwa 500 m ü.NN (gebietsweise bereits bei 400 m ü.NN) fest eingebürgert, die Waldkiefer hingegen eher an trockenen, südexponierten Hängen und an Felsstandorten, z.B. im Rurtal bei Nideggen und im Urftal bei Gemünd. Beide Arten sind an den genannten Wuchsorten als Agriophyten einzustufen, d.h. sie sind Bestandteil der potentiellen natürlichen Vegetation (pnV) und der potentiell standortgemäßen Vegetation (psV).
902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen]) 182.8 (Ökologie von künstlichen (kultivierten) Pflanzengesellschaften usw.) 231 (Natürliche Verjüngung) 547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)