Untersuchungen zur Nährelementversorgung eines schwach geschädigten Fichtenbestandes am Kleinen Feldberg im Taunus und zu den Auswirkungen von Revitalisierungsmaßnahmen : Dissertation, Justus-Liebig-Universität, Fachbereich Agrarwissenschaften
Die Neuartigen Waldschäden der Fichte, die in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1982 und 1983 in ihrer Verbreitung und ihrem Ausmaß sehr stark zugenommen hatten, sind in den höheren Lagen der Mittelgebirge in erster Linie durch Nadelvergilbungen gekennzeichnet. Nachdem geklärt war, daß die Nadelvergilbung das sichtbare Symptom eines starken Magnesiummangels darstellt, mußten die Möglichkeiten der Revitalisierung durch Magnesiumzufuhr überprüft werden. Deshalb wurde 1983 am Kleinen Feldberg im Taunus ein Düngungs- und Kalkungsversuch angelegt, dessen Schwerpunkt auf der Verbesserung der Magnesiumversorgung durch Dolomit- und Kieseritgaben lag. Zur Charakterisierung der Ausgangssituation wurden zunächst bodenkundliche Untersuchungen und Nadelanalysen durchgeführt. Der chemische Bodenzustand ist durch ein hohes Maß an Bodenversauerung geprägt. Der obere Bereich des Mineralbodens muß als extrem sauer bezeichnet werden und die pH-Werte (H2O) liegen unterhalb der pH-Wert-Spanne des Aluminium-Pufferbereichs. Die weitergehende Charakterisierung der Bodenacidität erfolgt anhand der Paramter Basen- und Säureneutralisierungskapazität. Bei der Bestimmung der austauschbaren Kationen wurden die höchsten Gehalte für das Aluminium ermittelt. In der Bodenlösung, die durch Kerzenlysimeter gewonnen wurde, traten kritische Ca/H-Verhältnisse unter 0,1 auf. Außerdem wurden Ca/Al-Verhältnisse, die starke bis sehr starke Gefährdung des Wurzelwachstums anzeigen, errechnet. Nadelanalysen, die an zwei Nadeljahrgängen des 3. Quirls und an den Jahrgängen 1-4 des 7. Quirls durchgeführt wurden, kennzeichnen die Ernährungssituation folgendermaßen: - Die Stickstoffversorgung ist gut. - Die Versorgung mit Phosphor wird als ausreichend eingestuft. - Die Nadelanalysen zeigen einen guten Ernährungszustand für das Kalium. - Die Calciumversorgung ist mangelhaft. - Die Nadelspiegelwerte zeigen starken Magnesiummangel. - Die Versorgung mit Mangan und Eisen ist gut. - Die Zinkgehalte können als ausreichend bezeichnet werden. - Die Konzentrationen an Aluminium bewegen sich im üblichen Rahmen. - Die Schwefelgehalte der Fichtennadeln zeigen mäßige SO2-Belastung an.
424.7 (Mangelkrankheiten. Chlorose) 114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung) 181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens) 160.201 (Blätter und Nadeln) 237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4]) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) [430] (Deutschland, 1990-)