Untersuchungen über die Vergesellschaftung von Bläuepilzen (Ophiostoma/Ceratocytis spp.) mit den rindenbrütenden Fichtenborkenkäfern Ips typographus L., Pityogenes chalcographus L. und Hylurgops glabratus Zett. in Österreich : Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur
Rindenbruetende Borkenkäfer sind mit Pilzen vergesellschaftet, die vorwiegend zu den Ascomycetengattungen Ceratocystis und Ophiostoma gehören und eine Blauverfärbung des Splintholzes ihrer Wirtsbäume verursachen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Pilzflora der drei rindenbrütenden Fichtenborkenkäfer Ips typographus, Pityogenes chalcorgraphus und Hylurgops glabratus untersucht. Weiters wurde die Pathogenität von drei mit I. typographus assoziierten Bläuepilzen gegenüber der Europäischen Fichte (Picea abies Karst.) getestet. Neun Arten des Ceratocystis sensu lato-Komplexes wurden auf den fünf Untersuchungsstandorten in Österreich zusammen mit I. typographus festgestellt. Sechs Arten, nämlich Ceratocystis polonica, eine unbestimmte Graphium-Art (Graphium sp.2), Ophiostoma bicolor, Ophiostoma europhioides, Ophiostoma penicillatum, und eine unbestimmte Ophiostoma-Art (Ophiostoma sp.1) sind häufig aus dem Bast und dem Holz befallener Fichten isoliert worden. Drei weitere Arten (Ophiostoma cucullatum, Ophiostoma minutum und Ophiostoma piceae) sind sporadisch aufgetreten. Zwischen den fünf Standorten sind qualitative und quantitative Unterschiede in der Zusammensetzung der Pilzflora des Buchdruckers festgestellt worden, insbesondere hinsichtlich der pathogenen Art Ceratocystis polonica. In einem Inokulationsversuch wurde die Pathogenität von Ceratocystis polonica, Ophiostoma bicolor und Ophiostoma europhioides gegenüber der Fichte getestet. Einzig Ceratocystis polonica verursachte eine starke Blauverfärbung des Splintholzes und brachte einen Baum zum Absterben. Die anderen beiden Arten zeigten ebenfalls gewisse pathogene Fähigkeiten, verursachten aber keine Verfärbung des Splintholzes. Zusammen mit Pityogenes chalcographus wurden acht ophiostomatioide Pilze festgestellt, wobei fünf Arten (Ophiostoma sp.1, Ophiostoma europhioides, Graphium sp.2, Graphium sp.3, Graphium sp.4) häufig und drei Arten (Ceratocystis polonica, Ophiostoma bicolor, Ophiostoma minutum) sporsdisch aufgetreten sind. Fünf Bläuepilzarten wurden von Imagines von Hylurgops glabratus isoliert. Drei Arten (Ophiostoma europhioides, Ophiostoma flexuosum, Ophiostoma piceae) kamen relativ häufig vor, zwei Arten (Leptographium sp.1, Ophiostoma sp.1) sind nur ein einziges Mal isoliert worden. Insgesamt sind 13 ophiostomatoide Pilze zusammen mit den drei untersuchten Borkenkäferarten aufgetreten. Bei einem Teil der Arten handelt es sich vermutlich um bisher nicht beschriebene Formen. Sieht man von Ophiostoma piceae ab, wurden alle Arten das erste Mal in Österreich festgestellt.