Untersuchungen zur nachhaltigen Miombowald-Nutzung am Beispiel von vier Dörfern im Handeni-Distrikt, Tansania : Inauguraldissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Forstwissenschaftliche Fakultät
Ackerbauern und Viehzüchter besiedeln und beeinflussen das Miombo-Waldland, das mit etwa 48% einen wesentlichen Teil der Landesfläche Tansanias einnimmt. Obwohl die Besiedlungsdichte vergleichsweise gering ist, nehmen die mit Biombo bestockten Flächen im gesamten Verbreitungsgebiet mit besorgniserregender Geschwindigkeit ab. Während in anderen Regionen der Miombo-Verbreitungsgebiete neben der kleinbäuerlichen Landwirtschaft die zunehmende Ausweitung einer professionellen Holzkohleproduktion sowie die Anlage von Monokulturen (Teakholz, Tabak, Sisal, Baumwolle und andere), Siedlungsfläche oder Wasserbauprojekten der Grund für die Zerstörung von Waldland sind, beschränkt sich die Ursache im Untersuchungsgebiet Handeni vor allem auf Feuer, die zur Vorbereitung der Ackerflächen, zur Jagd und aus verschiedenen anderen Gründen gelegt werden. Der Untersuchung liegt die nicht unumstrittene Annahme zugrunde, daß eine Bewirtschaftung des Waldlandes in Form von agroforstlichen Systemen unter Einbeziehung sowohl der Holz- Als auch der Nicht- Holzprodukte die wirtschaftliche und soziale Situation der Menschen in diesem Lebensraum positiv verändern könne und daß damit ein Beitrag zur Erhöhung der Wertschätzung dieser Ressource durch diese Menschen selbst geleistet werden könne. Die Kenntnis der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Miombowälder ist eine Voraussetzung für eine weitere Entwicklung angepaßter Nutzungssysteme, die einerseits einen Beitrag zum Erhalt der Fähigkeit zur Subsistenzwirtschaft einzelner Familien leisten, deren Produkte andererseits vermarktet werden und somit eine Einkommensquelle darstellen können. Oberziel dieser Arbeit ist es, ausgehend von dieser Annahme, die bisher geringen Erkenntnis über die Situation der Miombowald-Nutzungen im Untersuchungsgebiet durch Analysen zu erweitern und Aussagen über die Entwicklungspotentiale der Region im Bereich der Subsistenzsicherung, der Einkommensschaffung und arbeitswirtschaftlicher Aspekte wie Arbeitsorganisation und Qualifikation abzuleiten.