Die Vielfalt der Arten zu erhalten, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, der sich auch Hessen stellen muss. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht und stehen kurz davor zu verschwinden. Auch von den Flechten, den flechtenbewohnenden und´flechtenähnlichen Pilzen ist ein hoher Anteil an Arten in Hessen entweder bestandsgefährdet oder ausgestorben. Jedoch hat sich der Anteil an bestandsgefährdeten Flechten seit der letzten Fassung der Roten
Liste merklich verringert. Das betrifft vor allem rindenbewohnende Flechtenarten. Ein entscheidender Grund dafür ist die deutlich verbesserte Luftqualität. Seit Veröffentlichung der letzten Fassung der Roten Liste war es nun durch eine umfassende Daten- und Literaturrecherche möglich, die Bestandstrends und die aktuelle Bestandssituation der Flechten-, der flechtenbewohnenden und flechtenähnlichen Pilz-Arten in Hessen neu einzuschätzen. Die vorliegende zweite Fassung der Roten Liste der Flechten, flechtenbewohnenden und flechtenähnlichen Pilze Hessens wurde von der Expertin und den Experten Rainer Cezanne, Marion Eichler und Dietmar Teuber im Auftrag des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erstellt. Rote Listen verzeichnen ausgestorbene, verschollene und bedrohte Arten und geben Auskunft über deren Bestandssituation und Gefährdung. Die Rote Liste der Flechten, flechtenbewohnenden und flechtenähnlichen Pilze Hessens ist deshalb ein wichtiger Statusbericht, der Handlungserfordernisse aufzeigt und damit die Prioritätensetzung im Naturschutz erleichtert. Sie besitzt keine rechtliche Verbindlichkeit, sondern hat eher den Charakter eines wissenschaftlichen Gutachtens.