Der Auftrag an die Wissenschaftskommunikation ist vielfältig und gestaltet sich dynamisch. Die Lehren aus der Pandemie oder dem Diskurs zu Klimawandel, Energiewende und anderen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen vor allem die Frage, wie Wissenschaftskommunikation noch zielführender eingesetzt werden kann, um Gesellschaft und Wissenschaft einander näher zu bringen sowie Forschungsprozesse und
Wege zu finden, einer kritischen Ambivalenz in der Gesellschaft zu begegnen und „gemeinsam“ zu gestalten.
Insbesondere bei polarisierenden Themen kann es helfen, die Zielgruppe am Denkprozess zu beteiligen und Raum für die eigene Meinungsfindung zu bieten. Es brauche zudem eine stärker trans- und interdisziplinäre ausgerichtete Wissenschaftskommunikation, wie jüngst Expert:innen in einer Diskussionsrunde der European University Assoziation zum Thema „Fostering scientific literacy“ sagten. Für Wissenschaftskommunikation, die große Zusammenhänge darstellt, sprachen sich auch Tanja Brühl und Patrick Honecker von der TU Darmstadt in der Wochenzeitung „Die Zeit“ aus: „Ein Beispiel: Die digitale Transformation zeigt uns jeden Tag, wie wichtig ein so vielschichtiger Eindruck ist. Nur in der Kombination von informationstechnologischer Expertise mit rechtlichem, philosophischem oder soziologischem Fachwissen verstehen wir, welche Chancen, aber auch Risiken diese Transformation in sich birgt.“ Es stellt sich auch die Aufgabe, nach neuen Formaten zu suchen, die die Wissenschaftsvermittlung inklusiver und z.B. für bildungsferne Gruppen zugänglicher gestalten. Wichtig ist nicht zuletzt, die Qualität von Wissenschaftskommunikation über die Quantität zu stellen und Wege auszubauen, den „Impakt“ und die „Nachhaltigkeit“ von Wissenschaftskommunikation zu messen – auch in Zusammenarbeit
mit der Wissenschaftsforschung und damit als eine weitere Dimension gelebter Interdisziplinarität.