Das Projekt WaldWandel untersucht die Chancen und Risiken nicht-heimischer Baumarten im Hinblick auf den Klimawandel. Neben einer österreichweiten Studie wurden sechs Pilotstudien in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg durchgeführt. Für das Projekt wurde von den jeweiligen Bewirtschaftern bzw. den Landesforstdirektionen Flächen ausgewählt, die für sie von besonderem Interesse waren. In Vorarlberg wurden diese Flächen im Sommer 2021 besichtigt und nachfolgend die zentralen Fragestellungen erarbeitet. Diese sind in Kapitel 3 dargestellt. Da es sich bei WaldWandel um eine Projektkooperation zwischen dem Bundesforschungszentrum für Wald und dem Umweltbundesamt handelt, war die Erhebung des Schutz- bzw. Gefährdungsstatus der Pilotflächen von großer Bedeutung. Es zeigte sich, dass eine der ausgewählten Fläche im Natura 2000 Gebiet Bangs-Matschels liegt, eine Fläche daran angrenzt, während alle
weiteren Flächen sich nicht im (Nah-) Bereich eines Schutzgebietes befinden. Nachfolgend an diese Analyse wurden die klimatischen Prognosen der heimischen sowie nicht-heimischen Baumarten in den zwei Klimaszenarien RCP4.5 und RCP8.5 beleuchtet. Einige heimische Baumarten, insbesondere Fichte und Tanne, sind im Bezirk Feldkirch von einer deutlichen Verschlechterung in beiden Szenarien betroffen. Nichtheimische Baumarten können potentiell mit
den sich abzeichnenden Klimaänderungen besser umgehen, da sie für sie vorteilhaftere Bedingungen als bisher vorliegenden. Beispiele hierfür sind Küstentanne (Abies grandis) und Schwarznuss (Juglans nigra). Im Rahmen der
Pilotstudie wurden an den ausgewählten Standorten Feldaufnahmen durchgeführt, mit Aufnahmen der Verjüngung und Wildverbissaufnahmen sowie Vollaufnahmen des Altbestandes. Die Resultate der Feldaufnahmen sowie der Analyse internationaler Literatur zum Thema nicht-heimischer Baumarten wurden in Kapitel 11 zur Durchführung
einer standortspezifischen Risikobewertung verwendet. Demnach kann bei fünf der sechs Flächen das Risiko negativer Auswirkungen der vorhandenen nichtheimischen Arten Douglasie und Robinie ausgeschlossen werden.