Die Kohlenstoffaufnahmeleistung von Wäldern kann einen Beitrag zur Abschwächung des globalen CO2-Anstieges in der Atmosphäre leisten. Um diesen Beitrag auf ein möglichst hohes Niveau zu heben, müssen Wälder in Richtung zuwachsoptimale Bewirtschaftung geführt werden. Darunter fallen Aspekte wie Baumartenwahl, Umtriebszeit, Bestandesdichte oder Ausfallrisiko. Diese stehen inWechselwirkung mit der am Markt, nach Holzarten, Dimensionen und Qualitäten differenzierten, nachgefragten Holzmenge. Da der Überführungszeitraum, von einer Bewirtschaftungsart zu einer anderen, eine Umtriebszeit in Anspruch nehmen würde, ist davon auszugehen dass, während dieses Zeitraumes, die Zielrichtung laufend anzupassen sein wird. Dementsprechend wird sich auch die Kohlenstoffaufnahmeleistung laufend ändern. Gleichzeitig verändern sich die standörtlichen Bedingungen (Klimaerwärmung, Stickstoffeinträge). Um die Kohlenstoffaufnahmeleistung verschiedener Baumarten vergleichend darzustellen wird hier, wie bei der Bonitierung üblich, die durchschnittliche Aufnahmeleistung, die ein Bestand bei einer Umtriebszeit von 100 Jahren und konstanten
Standortsbedingungen hat, gezeigt. Die Kohlenstoffaufnahme von Wäldern kann direkt kaum gemessen werden. Eine kleinräumige Möglichkeit ist mittels „Eddy covariance“, und eine großräumige, bis hin zu globaler Abdeckung,
über spektrale Eigenschaften, beobachtet mittels Satellitenbildern, in Kombination mit weiteren Informationen,
verarbeitet in Modellen (z.B. Nettoprimärproduktion über MODIS Satellitenbilder), gegeben. Bei den hier dargestellten Ergebnissen wurden Durchmesser– und Höhenzuwachsmessungen der Österreichischen Waldinventur mit Standortsparametern (Temperatur, Niederschlag, Boden) verwendet, um die Bonität über den Standort zu bestimmen. Das die Bonitierung mittels Standort wesentlich größere Unsicherheiten aufweist als mittels Alter und Oberhöhe ist spätestens seit Baur (1877) unbestritten. Dennoch bleiben kaum andere Möglichkeiten, wenn es darum geht, die
Auswirkungen einer Standortsveränderung auf die Wuchsleistung quantitativ darzustellen. Diese Methode zeigt Tendenzen auf und kann bei der Baumartenwahl als Unterstützung verwendet werden. Eine Entscheidung vor Ort können sie allerdings nicht ersetzen.