Mit einem Waldflächenanteil von rund 32 Prozent (11,4 Millionen Hektar) ist Deutschland eines der waldreichsten Länder Europas. Seit 1990 konnte die Waldfläche um mehr als 200.000 Hektar ausgeweitet werden. Von den 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 48 Prozent Privatwald und 19 Prozent im Eigentum der Kommunen. Die übrigen Wälder
sind im Eigentum der Länder (29 Prozent) und des Bundes (4 Prozent). Insgesamt gibt es in Deutschland ca. 1,8 Millionen private Waldbesitzende. Die meisten davon sind sogenannte Kleinst-Privatwaldbesitzende mit einer durchschnittlichen Waldfläche von rund 2,5 Hektar. Auf mehr als der Hälfte der Waldfläche wachsen Nadelbäume, wobei Fichte (25 Prozent) und Kiefer (23 Prozent) den größten Anteil haben. Laubbaumarten finden sich auf 45 Prozent der Waldfläche, Buche (16 Prozent) und Eiche (10 Prozent) sind die wichtigsten Arten (Thünen-Institut 2019). Mischwälder prägen mit einem Flächenanteil von 76 Prozent den deutschen Wald. Dazu gehören auch Nadelwälder und Laubwälder mit mehr als einer Nadel- bzw. Laubbaumart. Insbesondere durch den seit Mitte der 1980er Jahre mit öffentlichen Geldern geförderten Waldumbau hat der Laubbaumanteil stetig zugenommen. Die jüngeren Wälder (bis 20 Jahre alt) sind zu 85 Prozent
aus natürlicher Verjüngung hervorgegangen. Knapp ein Viertel des Waldes (24 Prozent der Fläche) ist älter als 100 Jahre. Die Hälfte der Waldfläche (51 Prozent) ist mit zuwachskräftigen Bäumen im Alter von 21 bis 80 Jahren bewachsen. Der Holzvorrat in den Wäldern Deutschlands hatte 2017 mit 3,9 Milliarden m³ oder 358 m³ pro Hektar einen neuen historischen Höchststand erreicht. Der Totholzvorrat ist zwischen 2012 und 2017 um 14 Prozent auf 22,4 m³ pro Hektar angestiegen. Die Waldbewirtschaftung in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Landnutzungsformen extensiv;
die menschliche Überprägung der Waldökosysteme ist, da Wald ein wesentlicher Teil der heutigen Kulturlandschaft
ist, grundsätzlich sichtbar aber wesentlich geringer als bei anderen Landnutzungen. In Bezug auf die Artenvielfalt weisen die Wälder in Deutschland eine hohe Vielfalt von waldtypischen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten auf. Fast 2.900 Pflanzenarten kommen im Wald vor. Die 1.216 Gefäßpflanzenarten umfassen 76 Baumarten, 4 Epiphytenarten, 116 Straucharten und 1.020 krautige Pflanzenarten. Auch die Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands zeigt, dass sich die Entwicklung bei vielen Waldbiotopen stabilisiert hat. Allerdings weisen die Roten Listen Deutschlands
für den Wald noch immer Tier-, Pilz- und Pflanzenarten aus, die als gefährdet und vom Aussterben bedroht gelten. Dies betrifft unter anderem viele Arten, die auf alte Waldbestände, eine ungestörte Waldentwicklung und Alt- und Totholzkomponenten angewiesen sind.