Modelle zur künstlichen Erzeugung von Zeitreihen haben seit dem Beginn der sechziger Jahre mit der Arbeit von THOMAS und FIERING (1962) für die Bemessung und Optimierung des Betriebs wasserwirtschaftlicher Anlagen große Bedeutung erlangt, da mit ihrer Hilfe Ergebnisse von höherer statistischer Zuverlässigkeit gewonnen werden können. Eine wesentliche Rolle bei der Wahl des geeigneten Modells spielt dabei das zugrundeliegende Zeitintervall. Bei größeren Anlagen ist das Monats- oder gar Jahresintervall völlig ausreichend. Zur Simulation von Monatswerten hat sich das Modell von THOMAS und FIERING bewährt. Bei kleineren und mittleren Anlagen, sowie bei Bauwerken des Hochwasserschutzes, wo auch kurzfristige Abflußschwankungen und Abflußspitzen von großer Relevanz sind, ist die Beschreibung der Abflüsse in Form von Monatswerten nicht mehr ausreichend. Eine Erfassung des Abflußvorganges in Tages- oder Stundenwerten ist erforderlich. Von WEISS (1973) wurde zu diesem Zweck das Shot-Noise-Modell entwickelt, womit erstmals die für Tagesabflußreihen charakteristischen Eigenschaften, nämlich sprunghafte Anstiege (sogenannte Shots) mit daran anschließender langsamer Rezession, physikalisch richtig widergegeben werden können. Die dazu benötigten Modellparameter, die mittlere Trockenintervalllänge, die mittlere Höhe der Shots sowie der Parameter des exponentiellen Abfalls, können direkt aus den historischen Reihen berechnet werden. Somit besteht die Möglichkeit, unendlich lange Zeitreihen zu generieren, die für die Dimensionierung von hydrologischen Bauwerken herangezogen werden können. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht, dieses Modell für ein alpines Einzugsgebiet (Schmittenbach, Salzburg) anzuwenden.